01.07.2024
Museumsgeschichten aus Bernau: Die Armbrust
Pressemitteilung 255/2024 der Stadt Bernau
Jedes Museum steckt voller Geschichten. Spannende, kuriose, rührende Ereignisse verbergen sich hinter den Ausstellungsstücken im Museum im Steintor und im Museum im Henkerhaus. In der neuen Serie „Museumsfundstück des Monats" stellt das Team vom Museum Bernau jeweils ein Objekt in den Mittelpunkt und erzählt seine Geschichte.
Die Armbrust
Objekt 4 von 470 im Steintor
Im Wehrgang des Steintors hängen mehrere Armbrüste. Eine davon ist eine restaurierte Hornbogenarmbrust aus dem 15. Jahrhundert. Sie ist die älteste Armbrust, die es im Museum Bernau gibt. Der Bogen ist schön mit Leder ummantelt, was ihn von den anderen Armbrüsten herausstechen lässt. Sie wurde sowohl militärisch als auch zur Jagd verwendet.
„Die Armbrust veränderte durch ihre effektive und einfache Bedienung das Kriegsgeschehen in Europa. Im Vergleich zu ihr benötigt ein Bogen viel mehr Training und Kraftaufwand. Daher kann auch ein unerfahrener Schütze eine Armbrust benutzen. Der Ablauf ist folgender: Die Sehne der Armbrust wird mithilfe eines Spannmechanismus, der entweder ein Kurbel- oder ein Hebelspannsystem sein kann, gespannt. Dann wird ein Bolzen eingelegt. Nun muss der Schütze nur noch den Abzug betätigen", erläutert Sebastian Rathmann, Schülerpraktikant im Museum Bernau.
Die ersten Nachweise einer Armbrust im deutschsprachigen Raum stammen aus dem 11. Jahrhundert. Durch die Weiterentwicklung der Feuerwaffen verlor die Armbrust jedoch Ende des Mittelalters immer mehr an Bedeutung. Sie wurde aber noch vereinzelt eingesetzt. Auch noch heute findet sie Verwendung in der Jagd oder im Schießsport.
„Was mich an dieser Armbrust fasziniert, ist dass sie mit Originalteilen restauriert wurde. Außerdem beeindruckt mich das Alter dieser Armbrust welche etwa 500 Jahre alt ist. Es ist faszinierend zu bedenken, wie lange diese Waffe bereits existiert und welche Geschichte sie mit sich trägt", so der Schülerpraktikant.
Geöffnet ist das Museum im Steintor bis zum 30. September 2024 mittwochs bis freitags von 9 bis 12 Uhr und von 14 bis 17 Uhr, samstags und sonntags von 10 bis 13 Uhr und 14 bis 17 Uhr.