Kriegerdenkmal
Zum 25. Regierungsjubiläum Kaiser Wilhelms I. am 3. Januar 1886 regte der Ackerbürger Wilhelm de Martincourt die Errichtung eines Denkmals zur Erinnerung an die Feldzüge von 1864, 1866 und 1870/71 an. Im Verlauf dieser Kriege, zuerst gegen Dänemark, dann Österreich und schließlich gegen Frankreich, wurde das damalige Reichsgebiet gebildet und 1871 die Reichsgründung vollzogen. Bereits acht Tage nach de Martincourts Idee wurde ein Komitee zur Planung des Denkmals unter Vorsitz des damaligen Bürgermeisters Paetzold gebildet.
Da die Stadt selbst nicht genug Geld zur Verfügung hatte, wurde die Errichtung erst durch umfangreiche Spenden der Bernauer Vereine und Bürger möglich. Nach einer Zeichnung des Stadtverordneten-Vorstehers August Wernicke, fertigte der in Bernau ansässige Bildhauer Friedrich Thiele das Denkmal an. Am 2. Oktober 1889 erfolgte die Grundsteinlegung. Etwa ein Jahr später, am 19. Oktober 1890, wurde die fertige Stele schließlich in einem großen Festakt bei schlechtem Wetter enthüllt und durch den Bürgermeister Paetzold und den Oberprediger Fittbogen eingeweiht. Auf den zwei Gedenktafeln sind 11 gefallene Bernauer verzeichnet. Später brachte man eine dritte Tafel auf der Rückseite an, mit den sieben Gefallenen der Befreiungskriege 1813 bis 1815.
An den Seiten der Stele über den Gedenktafeln sind vergoldete Reliefbilder der Kaiser Wilhelm I. und Friedrichs III. angebracht. Über ihnen erhebt sich die römische Victoria oder griechische Nike, die Siegesgöttin, mit Lorbeerkranz und Palmzweig in Händen. Die Figur selbst, ebenso wie die Adler über den Tafeln, ist ein bronzierter Zinnguss.