30.05.2024
6. Juni: 2. Gespräch „Baukultur vor Ort" im Besucherzentrum Bernau für das UNESCO-Welterbe Bauhaus
Das Besucherzentrum Bernau für das UNESCO-Welterbe Bauhaus bietet eine würdige Kulisse für das 2. Gespräch „Baukultur vor Ort", das am Donnerstag, dem 6. Juni, von 16.30 bis 19 Uhr in Bernau-Waldfrieden stattfindet. In der Veranstaltungsreihe der Brandenburgischen Architektenkammer (BA) gemeinsam mit der Brandenburgischen Ingenieurkammer (BBIK), gefördert vom Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung (MIL) werden Objekte von hoher baukultureller Qualität öffentlich präsentiert und diskutiert.
Das Besucherzentrum der Bundesschule wurde für diese Veranstaltung ausgewählt, weil es im Rahmen des Brandenburgischen Baukulturpreises 2023 mit einem Sonderpreis ausgezeichnet wurde. Der Sichtbetonbau stellt sich überzeugend der Herausforderung, architektonisch-gestalterisch auf das zum Weltkulturerbe zählende Ensemble der historischen Bundesschule des ADGB reagieren zu müssen und gleichzeitig auf beschränkter Grundfläche ein multifunktionales Gebäudekonzept zu entwickeln. Die klar ablesbare Konstruktion ist Zeugnis einer gelungenen Zusammenarbeit zwischen Architektur, Bauphysik und Tragwerksplanung.
Um 16.30 Uhr beginnt eine Führung durch das Besucherzentrum durch die Architekten. Daran schließt sich um 18 Uhr ein Gespräch an, das von Bürgermeister André Stahl und Andreas Rieger, dem Präsidenten der Brandenburgischen Architektenkammer, eröffnet wird. Auf dem Podium werden dann neben André Stahl und Andreas Rieger auch Lukas Gerling, Projektleiter, Steimle Architekten, Stuttgart, Ralf Grubert, Grubert Verhülsdonk Architekten, Berlin und Matthias Zeiml, wh-p Ingenieure, Berlin, Platz nehmen. Moderiert wird die Gesprächsrunde vom Kunsthistoriker und Journalisten Dr. Jürgen Tietz.
Unter dem folgenden Link www.ak-brandenburg.de/mitglieder/weiterbildung/seminarprogramm werden Anmeldungen für das 2. Gespräch „Baukultur vor Ort“ im Besucherzentrum der Bundesschule Bernau, Hans-Wittwer-Straße 1 in Bernau bei Berlin entgegen genommen. Die Teilnahme ist kostenfrei und auch noch kurzfristig möglich.
Das UNESCO-Welterbe Bauhaus in Bernau-Waldfrieden
Elegant, transparent und großzügig – so präsentiert sich das Besucherzentrum Bernau für das UNESCO-Welterbe Bauhaus in Bernau-Waldfrieden. Der knapp 500 Quadratmeter große gläserne Pavillon befindet sich direkt gegenüber der 1928 bis 1930 errichteten ehemaligen Bundesschule des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes (ADGB).
Das UNESCO-Welterbe Bauhaus Bernau wurde 1928 bis 1930 als Gewerkschaftsbundesschule unter Bauhausdirektor Hannes Meyer nach seinen und den Plänen Hans Wittwers gebaut. Von 1930 bis 1933 konnte sie vom Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbund (ADGB) in ihrer ursprünglich gedachten Funktion als gewerkschaftliches Bildungszentrum genutzt werden. Anschließend wurde sie zwölf Jahre lang von den Nationalsozialisten zu Ausbildungszwecken von SS, Gestapo und weiterer sogenannter „Sicherheitsdienste“ zweckentfremdet.
Nach dem Zweiten Weltkrieg diente der in den 1950er-Jahren erweiterte Bau für mehr als vier Jahrzehnte dem Freien Deutschen Gewerkschaftsbund (FDGB) als Hochschule. Nach 1990 hatte der Gebäudekomplex verschiedene Betreiber, bevor er mehrere Jahre leer stand. In den 2000er-Jahren wurde das Ensemble aufwendig saniert und 2017 als UNESCO-Welterbe ausgezeichnet. Konstant ist in der wechselvollen Geschichte die Nutzung als Lehr- und Ausbildungsstätte. Diese wird in der Ausstellung im Besucherzentrum genauso dargestellt wie die Bauhaus-Ära selbst.