14.08.2020
Evangelische Kirchengemeinde baut neues Gemeindezentrum
Der Kirchplatz ist ein idyllischer Ort im Herzen Bernaus. Neben der altehrwürdigen Sankt-Marien-Kirche stehen die Pfarrhäuser der evangelischen Kirchengemeinde. Gebaut wurden sie 1767 und 1898. Seit nunmehr drei Jahren erfährt das gesamte Gebäudeensemble eine gründliche Erneuerungskur. Voll im Gange sind derzeit die Bauarbeiten für das neue Gemeindezentrum. Nachdem der 1966 errichtete Tobias-Seiler-Saal abgerissen war, konnte im vergangenen Jahr der Grundstein für den Neubau gelegt werden.
„Da Bernau wächst, wächst auch unsere Kirchengemeinde. Und so ist es an der Zeit, ein einladendes schönes Gebäude zu schaffen, das auch dem Bild von Kirche in der heutigen Zeit entspricht“, so Pfarrerin Konstanze Werstat. Sie möchte, dass das Gemeindezentrum ein Treffpunkt für Menschen verschiedener Generationen, Herkunft und Konfessionen wird. In einem etwa 150 Quadratmeter großen Saal können Gottesdienste, kleinere Konzerte und andere Veranstaltungen stattfinden. Ideale Bedingungen bietet er auch für die Proben des Kirchen- und Bläserchores. Über eine Terrasse gelangt man künftig in den wunderschön bepflanzten Gemeindegarten mit alten Obstbäumen.
Der Neubau wird die beiden Pfarrhäuser verbinden. Per Aufzug gelangt man dann barrierefrei in das – ebenfalls als Einzeldenkmal geschützte – Pfarrhaus Kirchplatz 6, welches auch von Grund auf saniert wird. Bis zum Herbst kommenden Jahres soll das Pfarrhaus mit einer Fassade aus Ziegelstein saniert sein und auch der Neubau stehen.
In neuer alter Schönheit präsentiert sich bereits seit vergangenem Sommer das ansehnliche Fachwerkgebäude Kirchplatz 8. Dem vorausgegangen waren zweijährige umfassende Sanierungsarbeiten. Pfarrerin Konstanze Werstat und Pfarrer Daniel Rudolphi haben dort ihre Büros, ebenso die Verwaltung der Kirchengemeinde. Vorm Haus blühen Sommerblumen. Die Wege und auch der Parkplatz sind neu gepflastert. Im Zuge der Sanierung des ebenfalls als Denkmal geschützten historischen Heizkellers wurde eine moderne umweltfreundliche Heizungsanlage eingebaut, die das Kirchenschiff, das ehemalige Lateinschulhaus, beide Pfarrhäuser und auch den Neubau mit Wärme versorgen wird.
Vorausgegangen sind all dem langjährige Diskussionen und Überlegungen. „Im Jahr 2014 stellte sich bei baufachlichen Untersuchungen heraus, dass das Einzeldenkmal Pfarrhaus Kirchplatz 8 dringend sanierungsbedürftig ist. Seitdem sind die Stadtverwaltung und die Kirchengemeinde bezüglich der Aufwertung des Grundstücks und des Gebäudeensembles am Kirchplatz im Gespräch und haben gemeinsam auch schon viel erreicht“, so Bernaus Planungsamtsleiterin Sylvia Hirschfeld.
Als klar wurde, dass der Standort nur mit einem neuen Gemeindezentrum zukunftsfähig ist, finanzierte die Stadt einen Architekturwettbewerb aus Städtebaufördermitteln für das Sanierungsgebiet Stadtkern. Sieger war das Büro kleyer.koblitz.letzel.freivogel.architekten (k.k.l.f.) aus Berlin, nach dessen Entwürfen nun das Gemeindezentrum gebaut wird. Alt und Neu sollen dabei harmonisch miteinander verbunden werden.
Die evangelische Kirchengemeinde investiert an dem Standort etwa fünfeinhalb Millionen Euro. Um Kosten zu sparen, haben die Gemeindemitglieder mehr als 30 Arbeitseinsätze geleistet. Die Stadt unterstützt das städtebaulich bedeutsame Gesamtvorhaben mit einem Zuschuss in Höhe von bis zu 650.000 Euro aus Mitteln des Städtebauförderungsprogramms Aktive Stadtzentren. Die Fördersumme setzt sich zu je einem Drittel aus Mitteln des Bundes, des Landes Brandenburg und der Stadt Bernau zusammen.
„Nur dank der großen Unterstützung durch die Stadt, den Kirchenkreis, die Landeskirche, durch viele Gemeindemitglieder und andere Spender können wir dieses große und zukunftsträchtige Projekt realisieren“, so Pfarrerin Konstanze Werstat.