17.06.2013

Eröffnung der Skulpturensammlung - Wiedersehen nach über fünfzig Jahren

Kunstkenner im Gespräch. Rechts im Bild: Lore Plietzsch, die letzte noch lebende Vertreterin der "Wandlitz-Künstler". Links im Bild ist ihr Werk von 1962 ("Schwimmerin") zu sehen. Foto: Pressestelle/au. (Bild: 1/12)

Am Donnerstag, den 13. Juni, wurde die Ausstellung „Kunstraum Innenstadt – Skulpturensammlung der Waldsiedlung Bernau“ feierlich eröffnet. Zahlreiche Interessierte und Pressevertreter kam in die Bürgermeisterstraße 1, um die 17 verbliebenen Skulpturen aus der Waldsiedlung Wandlitz in ihrer Gesamtheit zu bestaunen, die in einer temporären Ausstellung in der Bernauer Innenstadt zu sehen sind. Die interessierte Öffentlichkeit hat nun Zugang zu den Figuren vom ehemaligen Wohnsitz des SED-Politbüros, darunter Werke namhafter deutscher Bildhauer wie Fritz Cremer, Heinrich Drake, Gerhard Geyer, René Graetz, Waldemar Grzimek, Jenny Mucchi-Wiegmann und Gustav Weidanz.

Bürgermeister Hubert Handke begrüßte die zahlreich erschienenen Gäste: „Ich freue mich, diese besondere Ausstellung eröffnen zu dürfen. Dreiundzwanzig Jahre nach der Wende konnten die Skulpturen dank umfassender und notwendiger Restaurierung glücklicherweise vor dem Verfall bewahrt werden. Als Stadt haben wir dafür Mittel zur Verfügung gestellt und als sich uns zusätzlich die Chance bot, für diese Sammlung einen Raum in der Bürgermeisterstraße zu mieten, haben wir zugegriffen.“ Kunsthistoriker Dr. Fritz Jacobi aus Berlin, Kustos der Neuen Nationalgalerie Berlin a. D., zeigte auf, was den Reiz der zwar schlicht gehaltenen, völlig unpathetisch wirkenden Figuren ausmacht, die jedoch kein bisschen langweilig wirken: „Die Spannung zwischen nach außen drängenden Rundungen und dem inneren Gerüst, das den Körper zusammenhält, fesselt den Blick des Betrachters. Nicht zu vergessen die Oberflächengestaltung, die Haut der Skulpturen. Sie spiegeln die seelischen Zustände der Figuren wider.“

Auch ein Ehrengast befand sich unter den Zuhörenden und wurde nach den offiziellen Reden rasch zum Mittelpunkt und zur gefragten Gesprächspartnerin: Lore Plietzsch, die einzige noch lebende Bildhauerin, deren Bronzeplastik „Schwimmerin“ ebenfalls in der Ausstellung zu sehen ist. Mit Witz, Charme und etwas lapidarer Geste spielte sie die Bedeutung ihres Kunstwerks herunter, freute sich aber dennoch, als sie „Ihre“ Schwimmerin nach mehr als fünfzig Jahren wieder sah: „Naja, das war eben ein Auftrag und eine gute Chance für eine junge Künstlerin, Geld gab’s auch, und dann wurde das Ding abgeholt und ich sah es nicht mehr wieder. Das war 1962.“ Unter den Gästen befanden sich auch zahlreiche Kunstkenner. Begriffe wie „Formalismusdebatte“, „sozialistischer Realismus“ und „Bitterfelder Weg“ schwirrten alsbald durch den Raum, während sich die Besucher interessiert vor und zwischen den Skulpturen bewegten.

Die Ausstellung umfasst nicht nur ausdrucksstarke menschliche Skulpturen, sondern auch Tierplastiken. Sie ist mittwochs von 10 bis 18 Uhr und samstags von 10 bis 16 Uhr geöffnet.

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