10.06.2020

Deutsch-polnisches Bildhauersymposium in Bernau

Jury wählte sechs Künstler aus

Ein Bildhauersymposium unter dem Titel „Terrain – Teren“ veranstalten die Stadt Bernau und die Gemeinde Panketal vom 14. September bis 2. Oktober mit deutschen und polnischen Künstlern. Damit schließen die beiden Kommunen an das Projekt „Werkstatt im Freien“ an, das von 2008 bis 2017 unter Federführung der Steinrestauratorin und Bildhauerin Anne Schulz in Partnerschaft mit den Städten Bernau und Biesenthal stattfand. Die dabei entstandenen Werke säumen seither den Radweg Berlin–Usedom.

An der Ausschreibung für das Symposium beteiligten sich 20 Künstler aus Berlin und Brandenburg sowie 13 aus Polen. Am 9. Juni war nun der Tag der Entscheidung, wer am Symposium teilnehmen darf. Die Auswahl traf eine 7-köpfige Jury.

Jurymitglieder waren von Bernauer Seite Dr. Dagmar Enkelmann, Vorsitzende des Kulturausschusses, Monika Müller, Leiterin der Touristinformation und der Bildhauer Friedrich B. Henkel. Von Panketaler Seite gehörten zur Jury: Bürgermeister Maximilian Wonke, der stellvertretende Vorsitzende des Kulturausschusses Stefan Stahlbaum und der Bildhauer Reinhard Jacob. Übergeordnetes Jurymitglied war die Künstlerin Antje Scharfe, Mitglied im Förderkreis Bildende Kunst Bernau e.V. sowie ehemalige Professorin und Pro-Rektorin an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle.

Den Zuschlag bekamen drei deutsche und drei polnische Bildhauerinnen und Bildhauer: Rolf Biebl (Titel der Arbeit: „Der Erde zugewandt“), Marguerite Blume-Cárdenas („Wegzeichen Januskopf“)
und Robert Schmidt-Matt („Das Gemeinsame im Ganzen“)
aus Berlin sowie Norbert Sarnecki aus Pozńan („Schattenwächter“), Dorota Tołłoczko-Femerling aus Sczcecin („Aufsteigend“) und Stanislaw Kilarecki aus Nysa (Terrain - Teren).

„Wir hatten viele gute Bewerbungen, die Auswahl fiel daher nicht leicht“, so Sabine Oswald-Göritz vom Bernauer Kulturamt. Auf verschiedene Weise reflektieren die Künstler in ihren Entwürfen das
Thema „Terrain – Teren“.

„Verwandt mit dem lateinischen Terra (Erde, Acker) wird Terrain als kartografisch bestimmtes, abgegrenztes Gelände verstanden. Im Innern kann man sich geborgen, aber auch eingeengt fühlen. Unterscheiden lässt sich der Naturraum vom städtischen Raum. Hier ist der Naturraum zu schützen, dort in der Umgebung von Menschen wird oft Schutz voreinander gesucht“, so die Projektverantwortliche Sabine Oswald-Göritz. Die Idee zu dem Thema hatte sie gemeinsam mit Thomas Kumlehn, dem künstlerischen Leiter des Symposiums. Dabei gehe es auch um die Frage: „Ist es für unsere Zeit charakteristisch geworden, das eigene Terrain gegen andere zu behaupten, polarisieren sich die Sesshaften von den Ankommenden durch ihre Umgangsformen?“

Veranstaltet wird das Symposium im Bernauer Stadtpark. Wer möchte, kann den Künstlern also beim Arbeiten zusehen und auch mit ihnen ins Gespräch kommen. So wie bei Bildhauer-Symposien und anderen Kunstprojekten in vergangenen Jahren. Im Kunstraum Innenstadt wird parallel dazu eine Ausstellung über die Künstler zu sehen sein.

Die während des Symposiums entstehenden Skulpturen aus Stein und Metall sollen am Fernradwanderweg Berlin–Usedom sowie im Pankepark, auf dem Kulturhof und voraussichtlich im neuen Bernauer Rathaus aufgestellt werden.

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