11.11.2015

Der „Mann mit Ziege“ steht wieder im Goethepark

Friedrich Schötschel besucht seinen „Mann mit Ziege“ und streichelt das Tier (Foto: Micha Winkler)

Vermisst hatten ihn viele, den „Mann mit Ziege“. Schließlich war die Bronzeplastik von Friedrich Schötschel ein Jahr lang nicht im Goethepark präsent. In dieser Zeit wurde sie einer gründlichen Auffrischungskur in der Restaurierungswerkstatt Bildgießerei Seiler in Schöneiche unterzogen. Deren Mitarbeiter stellten die Plastik am 7. November wieder im Goethepark auf. Friedrich Schötschel ließ es sich trotz seiner 89 Jahre nicht nehmen, seinen „Mann mit Ziege“ zu besuchen und dem Tier den Rücken zu streicheln.

Was waren seine Intentionen, als er das Werk schuf? Im April 1989, kurz bevor der „Mann mit Ziege“ aufgestellt wurde, schrieb Schötschel:

„Ich habe versucht, das eigentümliche, ambivalente Verhältnis Mensch-Tier darzustellen. Wenn dies im Akt, also unbekleidet geschehen ist, will ich Existenzielles aussagen. Als Menschen sind wir in die Natur einbezogen und leben von ihr. Das Tier hat sich der Mensch nutzbar gemacht. Er hat es eingefangen, gezähmt, Stallungen gebaut und mit Nahrung versorgt. Er mag es sogar gern haben und ein persönliches Verhältnis zum Tier entwickeln, am Ende wird es geschlachtet und aufgegessen. Das Tier ist seiner Freiheit beraubt, muss sich einer ihm fremden Umgebung anpassen. Im Laufe der Jahrhunderte ist es domestiziert. Durch Gewöhnung und Zuchtauswahl hat es einen großen Teil seiner Instinkte eingebüßt, mag den Drang zur Freiheit noch spüren, ist aber unfähig, unabhängig vom Menschen zu existieren. Das versuche ich darzustellen, indem die Ziege sich von dem Mann, der sie trägt, abstößt und zugleich den Halt sucht, um nicht abzustürzen. Das Bildwerk soll auch ein Denkanstoß sein, dass wir es im Zeitalter der Industriemast mit Lebewesen und nicht nur mit Fleischprodukten zu tun haben.“

Zur Geschichte des Kunstwerks erzählt Sabine Oswald-Göritz so viel:

„1977 wurde ein Werkvertrag zwischen dem Künstler und dem Generalauftraggeber des Kreises Bernau unterschrieben. Die städtebauliche Umgestaltung des Bernauer Stadtkerns war beschlossen. Die Einbeziehung von Kunstwerken in die Stadtgestaltung war zu dieser Zeit festgeschrieben und wurde schon in den Planungsphasen mit bedacht. An Friedrich Schötschel ging der Auftrag, eine figürliche, ca. lebensgroße Plastikgruppe Mensch-Tier zu gestalten. Eigentlich für die Grünstraße geplant, wurde sie am 1. Mai 1989 im heutigen Goethepark aufgestellt. 25 Jahre unter freiem Himmel hinterlassen nicht nur Spuren an einem Kunstwerk, sondern können es in seiner generellen Standfestigkeit sehr angreifen. Eine aufwendige Restaurierung war daher notwendig.“

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