01.11.2016
Den nächsten Frühling im Blick
Der Herbst taucht Bernau in trübes Grau. Doch Jolanda van Amerom, Mark Lohn und Jan Mächtig legten heute Vormittag die Grundlage für einen wahren Blütenrausch im nächsten Frühjahr.
„Das ist wie Kartoffeln legen“, meint van Amerom, die im Auftrag der Stadt und im Namen von Verver Export die Blumenzwiebeln zusammen mit ihrem Kollegen unter die Erde bringt. Der Vorgang funktioniert so: Zunächst werden die Zwiebeln in den Trichter einer Spezialmaschine gefüllt, die zuerst den Rasen aufschneidet und mit einer Pflugschar aufbiegt. Die Zwiebeln fallen in kleinen Portionen in die nun entstandene Lücke zwischen den beiden Grassoden. Hinter der Pflugschar fällt der grüne Teppich wieder zurück in seine ursprüngliche Lage – die Lücke schließt sich wieder. Eine kleine Walze, die am Ende der Maschine angebracht ist, drückt das Rasengeflecht etwas an und die Blumenzwiebeln sind wie durch eine Decke vor Kälte geschützt. Im Frühling blühen an dieser Stelle dann viele bunte Narzissen.
Durch die maschinelle Pflanztechnik können große Mengen an Zwiebeln gesetzt werden, so an fünf Standorten nördlich der Wallanlagen und an einem im Ortsteil Schönow. Neben den Narzissen kommen auch Tulpen, Traubenhyazinthen, Blausternchen, Krokusse, Knotenblumen, Iris, Zierlauch, Märzenbecher und andere Sorten zum Einsatz. „Für jeden Standort haben wir eine besondere Mischung vorbereitet“, so die städtische Grünflächenexpertin Dunja Marx. „Und mit dem Wetter hatten wir in diesem Jahr sehr großes Glück: Durch die Feuchtigkeit ist der Rasen so schwer, dass er beim maschinellen Pflanzvorgang wieder in die Ausgangslage zurückfällt und fast keine Spuren zurückbleiben.“
Die Stadt stellt für die Verschönerung Bernaus gut 7.300 Euro zur Verfügung. Das Geld ist gut angelegt, da die Blumenzwiebeln auswildern und sich, so etwa die Narzissen, bis zu zwölf Jahre immer weiter vermehren.