Wolfgang-Knabe-Straße
Wolfgang Knabe
*8.2.1909 †30.11.1943
Wolfgang Knabe wurde 1909 in Berlin geboren. Nach der Schulzeit erlernte er den Beruf des Drehers, engagierte sich zunächst in der Jugendbewegung der Gewerkschaft und trat 1929 in die sozialdemokratische Partei ein. Im Jahr 1931 zog er mit seiner Frau nach Schönow, wo er ein kleines Grundstück erworben hatte. Als 1933 die Nationalsozialisten an die Macht kamen, engagierte er sich in einer Widerstandsgruppe, deren Mitglieder Familien von Verhafteten unterstützten, verfolgten Menschen zur Flucht verhalfen und Flugblätter gegen das Hitlerregime verteilten.
Anfang 1936 wurde die Gruppe entdeckt und wegen Hochverrats angeklagt. Wolfgang Knabe wurde zu einem Jahr und neun Monaten Zuchthaus in Brandenburg-Görden verurteilt. Nachdem der Entlassung suchte er gemeinsam mit seiner Frau Hildegard erneut den Kontakt zu Widerstandsgruppen. Sie halfen gefährdeten und flüchtenden Antifaschisten, verteilten Flugblätter und gaben Nachrichten weiter. 1942 versteckten sie in ihrem Haus in der Schönower Friedensstraße den 26-jährigen jüdischen Bürger Felix Heymann, der von der Gestapo gesucht wurde. Etwa zwei Wochen lang konnte ihm das junge Ehepaar Knabe, das inzwischen die kleine Tochter Edith bekommen hatte, hier eine sichere Bleibe bieten.
Im Februar 1943 wurde Wolfgang Knabe verhaftet und wegen Vorbereitung zum Hochverrat angeklagt. Zu seinem Prozess am 26. Oktober 1943 hatte er sich bereits eine schnell voranschreitende Lungentuberkulose zugezogen. Das Urteil lautete auf drei Jahre Zuchthaus. Am 30. November 1943, fünf Wochen nach der Urteilsverkündung, verstarb Wolfgang Knabe, 34-jährig, im Lazarett des Untersuchungsgefängnisses Moabit.
Von 1975 bis 1990 trug die Oberschule in Schönow seinen Namen. An der Schönower Grundschule erinnert heute eine Gedenktafel an Wolfgang Knabe.