Willi-Seng-Straße
Willi Seng
*11.2.1909 †27.7.1944
Willi Seng wuchs in Schönow auf und erlernte den Beruf des Tischlers. Er gehörte in den 1930er Jahren zu den aktivsten und talentiertesten Leichtathleten, über die in den damaligen Zeitungen umfangreich berichtet wurde. Darüber hinaus war er Organisator zahlreicher Sportveranstaltungen und Sportwart im Arbeitersportverein „Fichte" Barnim.
Im Jahr 1932 trat er der KPD bei und wurde bereits 1933 zur „Schutzhaft" im KZ Oranienburg inhaftiert aber bereits nach wenigen Wochen entlassen. Nach seiner Freilassung baute er in Halle und am Niederrhein kommunistische Gruppen auf, die oftmals als Sportgruppen getarnt arbeiteten. In diesem Zusammenhang gab er die Zeitungen „Westdeutscher Arbeitersport" und „Sportsfreund" heraus.
Im Jahr 1935 floh er zunächst in die Niederlande und von dort in die Sowjetunion wo er bis 1937 die internationale Leninschule in Moskau besuchte. Bis 1939 nahm er an mehreren Treffen der KPD in den Niederlanden, Dänemark und Frankreich, so auch der Berner Konferenz, teil. Im Jahr 1941 reiste Seng erneut nach Deutschland und gab im Ruhrgebiet unter anderem die illegalen Flugschriften „Ruhr-Echo" und „Friedenskämpfer" heraus.
Willi Seng und die Mitglieder der Widerstandsgruppe im Ruhrgebiet wurden 1943 verhaftet. Am 24. Mai 1944 wurde er zum Tode verurteilt und in Köln-Klingelpütz hingerichtet.