Stolpersteine Bürgermeisterstraße
Auf Initiative des Rotary Clubs Bernau wurden am 5. März 2009 in der Bürgermeisterstraße fünf Stolpersteine verlegt. Sie erinnern an die Mitglieder der Familie Fritz Schuster, die an diesem Ort wohnten bevor sie im April 1942 deportiert wurden. Ihr Schicksal gilt als ungeklärt.
Familie Fritz Schuster
Die Familie Schuster Fritz, seine Frau Josefa und die drei Kinder Hermann, Eva und Inga Martha – wurden am 13.04.1942 von Berlin aus über das Warschauer Ghetto in der Konzentrationslager Travniki deportiert. Ihr Schicksal gilt als ungeklärt. Zwei weitere Kinder der Familie befanden sich nach Ausbruch des Krieges wahrscheinlich in Schweden. Auch ihr weiteres Schicksal konnte nicht geklärt werden.
Fritz Schuster war Kaufmann. Sein Geschäft „Saat-Schuster, Sämereien, Futter- und Düngemittel" befand sich in der heutigen Brauerstraße. Im Jahr 1938 wurde Fritz Schuster enteignet, er verlor sein Geschäft und die Familie die damalige Wohnung in der Brauerstraße. Danach bewohnten sie ein Zimmer in der Oderstraße 1-2. Nach 1938 waren Fritz Schuster und seine 17-jährige Tochter Eva zeitweise in einem Gartenbaubetrieb beschäftigt. Der 19-jährige Sohn Herrmann arbeitete als Maschinist bei der Müllabfuhr, die 14-jährige Tochter Inge Martha war Schülerin.
Im Januar 1942 bezog die Familie zwei Zimmer in der Bürgermeisterstraße 7 bei der ebenfalls jüdischen Familie Lehmann. Diese Adresse ist ihr letzter, frei gewählter Wohnsitz.