Marie-Burde-Straße
Marie Gertrud Anna Burde
*9.6.1892 †12.7.1963
Marie Burde war eine gebildete Frau, beherrschte mehrere Sprachen und Stenographie. Sie war ledig und lebte unter ärmlichen Verhältnissen in einer Kellerwohnung in Berlin-Wedding. Ihren Lebensunterhalt verdiente sie mit Zeitungsverkauf und Lumpensammeln.
Ab 1943 rettete sie drei jüdischen Männern das Leben, indem sie den Brüdern Rolf und Alfred Joseph sowie später zeitweise dessen Freund Arthur Fordanskj, Zuflucht gewährte. Während dieser Zeit teilte sie ihre Lebensmittelrationen mit ihren Schützlingen und sammelte zur Versorgung weggeworfenes Gemüse auf Wochenmärkten. Ende 1943 wurde ihr Wohnhaus ausgebombt. Deshalb zogen die jungen Männer 1944 in die Gerhard-Hauptmann-Straße in Schönow wo Marie Burde ein kleines Gartengrundstück besaß. Sie selbst lebte weiter in Berlin, fuhr mit der S-Bahn alle 2-3 Tage bis Zepernick und versorgte die Jugendlichen mit Lebensmitteln.
Beide Brüder überlebten, hielten nach Kriegsende Kontakt zu Marie Burde und unterstützen sie. Im Mai 2012 hat die israelische Gedenkstätte Yad Vashem Marie Burde posthum die hohe Auszeichnung als „Gerechte unter den Völkern" zuerkannt.