27.01.2021
Stilles Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus
„Die Erinnerung darf niemals enden. Sie muss zur Wachsamkeit mahnen“ steht auf der Binde des Blumenkranzes, den Bernaus Bürgermeister André Stahl im Namen der Stadt Bernau am Denkmal auf dem Bahnhofsvorplatz niederlegte. Pandemiebedingt hatte das Netzwerk für Weltoffenheit und Toleranz in diesem Jahr nicht zum offiziellen Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar aufgerufen, sondern empfahl, das Erinnern individuell zu gestalten. In diesem Sinne besuchte Stahl zuerst den Gedenkstein auf dem Schönower Dorfanger und anschließend das Denkmal am Bahnhof. Hier wie dort hatten Bürgerinnen und Bürger bereits Blumen und Gebinde abgelegt.
Zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus wird seit 25 Jahren aufgerufen. 1996 erklärte der damalige Bundespräsident Roman Herzog den 27. Januar zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Naziregimes. An eben diesem Tag im Jahre 1945 wurde das Konzentrationslager Auschwitz von der Roten Armee befreit, wenige Monate später hatte die Gewaltherrschaft des Zweiten Weltkrieges ein Ende. Millionen Männer, Frauen und Kinder wurden durch dieses Regime entrechtet, verfolgt, gequält oder ermordet. In Bernau bei Berlin gedenken die Bürger an zwei Orten, im Ortsteil Schönow und in der Innenstadt, den Menschen, die Opfer des nationalsozialistischen Rassenwahns wurden, insbesondere der Juden, der Sinti und Roma, aber auch Menschen vieler anderer Völker; Menschen, die wegen ihrer Krankheit oder ihrer sexuellen Orientierung sterben mussten; Menschen, die wegen ihrer politischen, religiösen oder ethischen Überzeugung ermordet wurden.