02.10.2023
Museumsgeschichten aus Bernau: Der Schädel des Giftmörders Winter
Pressemitteilung 283/2023 der Stadt Bernau
Jedes Museum steckt voller Geschichten. Spannende, kuriose, rührende Ereignisse verbergen sich hinter den Ausstellungsstücken im Museum im Steintor und im Museum im Henkerhaus. In der neuen Serie „Museumsfundstück des Monats" stellt das Team des Museums Bernau jeweils ein Objekt in den Mittelpunkt und erzählt seine Geschichte.
Schädel des Giftmörders Winter
Objekt 1 von 319 im Henkerhaus
Im Keller des Henkerhauses befindet sich der originale Schädel des Giftmörders Winter. Im 18. Jahrhundert hat er zwei Menschen vergiftet. Das Urteil wurde ihm im Gefängnis verkündet. Dort erkrankte er mutmaßlich durch in Gift getränkte Speisen, die ihm seine Tochter brachte. Daraufhin verstarb er in der Nacht vom 14. zum 15. Februar 1795. Trotzdem sollte er seine gerechte Strafe bekommen. Fünf Tage später wurde seine Leiche öffentlich gerädert. Auch das entsprechende Richtrad wird im Henkerhaus ausgestellt.
„Was mich an diesem Schädel besonders fasziniert, ist, dass es sich um ein Original handelt. Ich kann es nicht richtig beschreiben, aber ich denke mir 'Krass das ist echt, das ist der echte Schädel einer Person'. Die Foltergegenstände finde ich, trotz ihrer Grausamkeit, extrem spannend. Durch diese Ausstellungsstücke kann ich Veränderungen in der Gesellschaft im Laufe der Zeit besser erkennen. Sie machen klar, wie grausam die Menschheit einmal gewesen ist. Es ist auch sehr wichtig, dass der Besucher an diese Zeit erinnert wird, sich dadurch immer vor Augen hält, was passiert ist und wie sich die Menschen diesbezüglich verbessern können. Alles in allem gefallen diese Dinge mir am besten, da sie lehren und erinnern", erläutert Nico Löser, der sein FSJ im Museum Bernau absolviert hat.
Geöffnet ist das Museum im Henkerhaus dienstags bis freitags von 9 bis 12 und 13 bis 17 Uhr, samstags, sonntags sowie feiertags von 10 bis 13 Uhr und 14 bis 17 Uhr.