29.09.2023
Feierlicher Abschluss des Bildhauersymposiums am kommenden Sonntag
Pressemitteilung 281/2023 der Stadt Bernau
Am Sonntag, dem 1. Oktober, lädt die Stadt Bernau zum Abschluss des deutsch-polnischen Bildhauersymposiums ein. Ab 11 Uhr werden die Werke der Künstler am Rondell im Stadtpark vorgestellt.
Birgit Cauer und Rainer Fest aus Deutschland sowie Andrzej Kosowski und Piotr Wesołowski aus Polen haben bei meist sonnigem Wetter im Stadtpark von Bernau bei Berlin gearbeitet. Inspiriert von dem Thema „Terrain/Teren“, wurde es anfangs konzeptionell reflektiert und nach der Nominierung durch eine Jury inzwischen innerhalb von drei Wochen gestalterisch umgesetzt. Alle vier entstandenen Werke werden vorerst für zwei Jahre einen Platz im Pankepark von Bernau erhalten. Die Standorte wurden gemeinsam mit den Bildhauern ausgewählt.
Mit „Terra Exalta – Leben zwischen Himmel und Erde“ betitelte Birgit Cauer ihr Arbeitsvorhaben. In ihren Kalksteinblock bohrte und meißelte sie tiefe Nischen. Sie adaptierte damit die Eigenschaften des Gesteins, an dem eine Vielzahl faszinierender organischer Einschlüsse, wie Knochen oder Muscheln zu erkennen sind. Das partielle Freilegen lässt den Blick ins Innere zu. Die Gestaltgebung gleicht einer Einladung zur Besiedelung, beispielsweise für Moose, Flechten und Insekten.
Rainer Fest gab seinem Vorhaben keinen Titel, jedoch eine thematische Orientierung: „Das Leben von Menschen in Landschaften/Harmonie zwischen Menschen, Landschaft und Natur“. Sein Stein ist ein Findling, den er selbst geborgen und ans Licht geholt hat. Im Stadtpark offenbart er einen hügeligen Granit, durchzogen von einem beruhigten Wasserlauf – als sei der Findling dessen Quelle, verbunden mit der Gestalt eines Hauses.
Andrzej Kosowski arbeitete an der mit „Treffen“ überschriebenen Skulptur. Sie hat die Gestalt einer Sitzbank und wirkt, wie eine soziale Geste. Die sanft geschwungene, symmetrische Form mündet in zwei versetzte Sitzflächen. Sie befinden sich zwar nebeneinander, aber die Blickrichtungen der Sitzenden sind entgegengesetzt. So besitzt die Bank zwei sogenannte Komfortzonen, die es jedem überlassen, sich allein oder zu zweit darauf wissen zu wollen.
Piotr Wesołowski erzeugte während der Herstellung seiner Skulptur Metallene Schlaggeräusche, die zu Rundformen seines Materials führten und das Knistern, während des Ziehens der Schweißnähte. „Touch“ heißt die aus perforierten Stahlblechen und Moniereisen bestehende Arbeit von ihm. Sie basiert auf einer Kindheitserinnerung an eine allmorgendliche Geste seines Großvaters, einen Bauern: Die demütige Berührung der Erde seines Ackers mit den Händen. Daraus konzipierte Piotr Wesołowski eine übermenschengroße biomorphe, mehrgliedrige Gestalt.
Gleichfalls vorgestellt werden die Ergebnisse des in dieser Woche stattfindenden Workshops „Klang-Skulptur“ von Schülern des Barnim-Gymnasiums unter der Leitung der Bildhauerin Dorota Tołłoczko-Femerling und des Komponisten Helmut Bieler-Wendt.