25.11.2024
Fakten, Gespräche und Emotionen
Pressemitteilung 463/2024 der Stadt Bernau
„Morgen ist auch noch ein Tag" lautete der Filmtitel, der zur 3. Ladies Night auf der Kinoleinwand im Neuen Rathaus zu sehen war. Im Rahmen der Themenwoche „Gegen Gewalt an Frauen" wurde der italienische Film von Paola Cortellisi gezeigt, der das Thema häusliche Gewalt in den Fokus stellt. Bereits vor der Filmvorführung am 22. November diskutierten zahlreiche Bernauerinnen mit Moderatorin Sonja Koppitz und ihren Gästen, die allesamt im Bereich Hilfe für von Gewalt betroffene Frauen arbeiten.
Bereits zum 3. Mal organisiert die Stadt Bernau die Ladies Night, um den Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen jährlich am 25. November stärker in die Öffentlichkeit zu rücken. Den Tag gibt es seit 1999, er macht darauf aufmerksam, dass Gewalt gegen Frauen die am stärksten verbreitete Menschenrechtsverletzung ist. „Genau das wollen wir mit der Ladies Night erreichen, wir wollen das Problem ansprechen, wir wollen Hilfen aufzeigen und wir wollen die Angebote so unterbreiten, dass sie möglichst viele erreichen", erklärt Bernaus Gleichstellungsbeauftragte Fanny Behr. Das dieses Engagement auch im Barnim notwendig ist, zeigen die Erfahrungen der Fachstellen. Mindestens einmal am Tag hat es die Polizei im Barnim mit häuslicher Gewalt zu tun, berichtet Dajana Rex-Thon, die Leiterin Prävention der Polizeiinspektion Barnim. Sie ermutigte in der Gesprächsrunde, dass jede Gewalttat, auch der ungefragte Griff an den Po, zur Anzeige gebracht werde.
In der Diskussionsrunde beschrieben auch Dr. Juliane Fleischer, die Leitende Psychologin der Traumaambulanz der Brandenburgklinik Berlin-Brandenburg und Ewa Sienkiewicz-Hippler, die Leiterin Team Frankfurt/Oder der Opferhilfe Land Brandenburg e.V. ihre Arbeit. „Es ist erschreckend, dass die Opfer diejenigen sind, die sich schuldig fühlen. Meistens fehlen ihnen die Worte für das, was ihnen passiert ist. Bei uns erhalten die Frauen therapeutische Hilfe und jede Art von Beratungsangebot", erläutert Ewa Sienkiewicz-Hippler.
Um möglichst schnelle Hilfen geht es auch in der Traumaambulanz in Bernau. „Bei häuslicher Gewalt nimmt auch die Seele einen Schaden, was psychische Folgen haben kann. Bei ausbleibender Hilfe kann sich das verfestigen", so Dr. Juliane Fleischer. Allen Fachberaterinnen ist es wichtig, dass die Opfer schnell Hilfe bekommen und dass das Umfeld Anzeichen von Gewalt bewusst wahrnimmt und meldet beziehungsweise Hilfe anbietet.
Die Stadt Bernau beteiligt sich mit der „Ladies Night" bereits zum dritten Mal am „Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen. Damit folgt die Stadt dem Aufruf des Bundesamts für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben und setzt ein sichtbares Zeichen gegen Gewalt an Frauen in der Stadt, um das Thema stärker in den Fokus zu rücken. Zudem wird es in den Bernauer Rathäusern Informationsmaterialien geben und in der Stadtbibliothek wird in einem Themenregal Literatur zur Themenwoche angeboten. Die 3. Ladies Night wird unterstützt von der Partnerschaft für Demokratie.
Das gesamte Gespräch zur Ladies Night kann nachfolgend eingesehen werden.