21.01.2021

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(Foto: Pressestelle hcs)

Zu Hause bleiben, statt in die Schule gehen. So sieht der Alltag der Schülerinnen und Schüler in Deutschland derzeit aus. Aufgrund der Pandemiesituation findet seit Dezember 2020 kein regulärer Präsenzunterricht mehr statt. Das Prinzip „Homeschooling“, also von zu Hause über Lernplattformen, Videochats oder per Mail lernen, stellt die Heranwachsenden vor neue Herausforderungen.

Auf den ersten Blick klingt Homeschooling nach einer Möglichkeit, die Selbstständigkeit der Schülerinnen und Schüler zu fördern und die Eigeninitiative voranzutreiben. Andererseits ist aber auch viel Aufwand der Eltern nötig, um das Lernen in den eigenen vier Wänden für die Kinder und Jugendlichen zu ermöglichen. Ich, Hannah Stahl, die derzeitige FSJlerin in der Pressestelle der Stadt, habe mich in Bernau umgehört, um herauszufinden, wie Homeschooling hier umgesetzt wird. Schülerin Safina besucht die 9. Klasse des Paulus-Praetorius-Gymnasiums und berichtete mir von ihren Erfahrungen.

„Bei uns ist es so, dass wir jeden Tag Aufgaben über eine Lernplattform bekommen. Die meisten Aufgaben müssen wir den Lehrern dann zuschicken oder abhaken, was wir erledigt haben. Es gibt auch Konferenzen, die machen wir aber eher seltener. In den Konferenzen wird dann gefragt, wie es uns geht und was wir für Probleme haben. Wir können den Lehrern über die Plattform oder per E-Mail immer Fragen stellen. Es kommt auch relativ schnell eine Antwort. Probleme mit der Lernplattform hatte ich noch nie, bei Klassenkameraden sind die Server mal abgestürzt, aber sonst gibt es keine wirklichen Probleme bei uns.
Pro Tag sitze ich ungefähr vier Stunden an Schulsachen, weil wir von allen Lehrern Aufgaben bekommen. Die Aufgaben, die wir zurückschicken, werden auch benotet. Für die Arbeiten, die wir nicht zuschicken sollen, bekommen wir meist nach ein paar Tagen die Lösungen. Im Gegensatz zum normalen Schulunterricht haben wir aber viel mehr Aufgaben. Sich jeden Tag zu motivieren, ist echt anstrengend, weil man lieber im Bett liegen bleiben möchte oder etwas anderes machen wollen würde. In manchen Fällen finde ich den Distanzunterricht besser, weil man sich das besser einteilen kann als in der Schule. Aber im Präsenzunterricht versteht man viele Themen besser und man bekommt nicht so viele Aufgaben auf einmal.“

Auch ich habe Erfahrungen mit Homeschooling gemacht. Die Vorbereitungen auf die Abiturprüfungen 2020 fanden ab März digital über eine Lernplattform von zu Hause statt. In dieser Zeit fiel es mir oft schwer, mich zu motivieren. Teilweise haben Lehrerinnen und Lehrer bei Nachfragen auch nicht reagiert oder kein Feedback zu wichtigen Aufgaben gegeben. Die meisten waren jedoch sehr bemüht, zu jeder Zeit für uns Abiturienten ansprechbar zu sein und haben auch weiterführende Literatur zur Verfügung gestellt. Ich hoffe, dass alle Schülerinnen und Schüler bald wieder wie gewohnt zur Schule gehen können, weil man dort viel besser lernen und sich austauschen kann.

Der Zeitpunkt zur Rückkehr in den Präsenzunterricht ist noch ungewiss. Bis mindestens zum 14. Februar bleiben die Schulen jedoch geschlossen. Die Länder sollen dann je nach Infektionsgeschehen selbst entscheiden, wann sie stufenweise in den Normalbetrieb zurückkehren. Bis dahin heißt es dran bleiben, um nicht den Anschluss zu verlieren.

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