21.07.2010
Verdienstmedaille für Marianne Buggenhagen
„Aufregender als ein Wettkampf“ war für Marianne Buggenhagen die gestrige Ehrung in der Potsdamer Staatskanzlei. Ministerpräsident Matthias Platzeck überreichte der Bernauer Sportlerin die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
Bei der Ordensübergabe betonte er, dass Frau Buggenhagen als bekannteste und erfolgreichste deutsche Sportlerin mit einer Behinderung durch ihre herausragenden Erfolge bei den Paralympics, bei Welt- und Europameisterschaften über einen sehr langen Zeitraum Maßstäbe gesetzt habe und eine unvergleichliche Erfolgsserie präsentiere.
Die gebürtige Ueckermünderin hat von 1992 bis 2008 an fünf Paralympics teilgenommen und dabei neun Goldmedaillen sowie eine Silber- und zwei Bronzemedaillen errungen. Außerdem erkämpfte sie 18 Weltmeister- sowie einen Europameistertitel. Mehr als 160 nationale Titel runden das Bild der „Sportlerin des Jahres 1994“ ab.
„Sie, Frau Buggenhagen, sind nicht nur im Sport, sondern auch auf den Krankenhausfluren zum Vorbild geworden“, sprach sie Platzeck auf ihre Tätigkeit als Krankenschwester im Helios-Klinikum Berlin-Buch an. „Wer ein Handicap hat, lernt bei Ihnen, wie man trotzdem seinen Alltag bewältigen und wo man Unterstützung finden kann. Wer gesund ist, verliert im Umgang mit Ihnen die Scheu vor dem Besonderen und erfährt, dass sich viele Frauen, Männer und Kinder mit Handicap vor allem eines wünschen: nicht immer nur mit ihrer Behinderung wahrgenommen zu werden!“ Marianne Buggenhagen sei eine in vieler Hinsicht starke Frau: stark im Sport, stark im Nehmen und stark im Geben.
Sichtlich ergriffen von der Laudatio bedankte sich die Bernauerin für die Auszeichnung. All diese Leistungen habe sie nur erbringen können, weil sie sowohl privat als auch im Sport und auf Arbeit starke Partner habe, sagte sie mit einem dankbaren Blick auf ihren Mann Jörg.
Zu den ersten Gratulanten nach der Ehrung gehörten neben Barnims Landrat Bodo Ihrke auch Vertreter der Städte Bernau und Ueckermünde.
Ausgezeichnet wurden gestern auch Clemens Stroetmann von der Stiftung Hilfswerk Deutscher Zahnärzte für Lepra- und Notgebiete (HDZ) und der Journalist Joachim Wolff, der die „SUPERillu“ als Chefredakteur zum anerkannten Sprachrohr Ostdeutschlands gemacht habe. Verliehen hatte die Auszeichnungen der Bundespräsident.
Ministerpräsident Matthias Platzeck zeichnete neben Marianne Buggenhagen auch Clemens Stroetmann (l.) und Joachim Wolff aus