17.04.2014
Teilnehmer am Frühjahrsputz machen dem Osterhasen freie Bahn
Rechtzeitig vor Ostern hat in diesem Jahr wieder der traditionelle Frühjahrsputz in Bernau stattgefunden. Viele Schulen, Vereine und andere Gruppen beteiligten sich an der mehrtägigen Müllsammelaktion. Rund 120 Sammeltrupps waren in den vergangenen Tagen im Stadtgebiet unterwegs.
Michaela Waigand, amtierende Bürgermeisterin der Stadt, freut sich über die rege Teilnahme der Bernauerinnen und Bernauer: „Ein großer Dank geht an dieser Stelle an alle Teilnehmenden, die durch ihren Einsatz dazu beigetragen haben, dass unsere Stadt sauberer und dadurch schöner geworden ist.“ Über 2.200 Akteure waren beim Frühjahrsputz 2014 tätig. „Es waren mehr Teilnehmer zu verzeichnen als im letzten Jahr. 2013 lag ja noch Schnee und die Termine mancher Gruppen mussten deshalb ausfallen. Dieses Jahr spielte das Wetter besser mit“, so Ulrike Müller vom städtischen Wirtschaftsamt, das den Frühjahrsputz organisiert.
Die Wertschätzung der freiwilligen Arbeit durch die Stadt lässt sich auch in Zahlen ausdrücken: Bernau investiert in die Aktion rund 9.000 Euro, davon rund zwei Drittel für die Auszahlung an die freiwilligen Helfer. 50 Euro kann sich jede etwa 20-köpfige Gruppe „verdienen“, wenn sie mindestens zwei Stunden im Stadtgebiet sammelt. Wie in den Vorjahren werden Vertreter der Stadt die beteiligten Schulen aufsuchen, um das Geld sowie die Urkunden zu überreichen.
Die restlichen 3.000 Euro werden für die Müllsäcke und Arbeitshandschuhe sowie die Entsorgung aufgewendet. Noch sind nicht alle Säcke eingesammelt, die die Freiwilligen in den vergangenen Tagen mit Unrat aus dem Stadtgebiet gefüllt haben. Eine ungefähre Prognose kann Marco Böttcher, Leiter des städtischen Bauhofs, aber schon abgeben: „Über den Daumen gepeilt werden wohl rund 50 Kubikmeter Müll zusammenkommen und etwa drei Kubikmeter Bauschutt, wie zum Beispiel Dachpappe, Dämmmaterial, und Betonschutt. Dazu kommen noch 25 Autoreifen, ein Fernseher und ein Kühlschrank.“
Auf derart großen Unrat ist die Klasse 7a der Tobias-Seiler-Oberschule bei ihrer Sammeltour nicht gestoßen. In ihrem Bereich, dem Gebiet von Weichsel-, Neiße- und Lahnstraße in Friedenstal, gab es keine spektakulären Funde. „Überhaupt gab es nur sehr wenig Müll, dort wo die Leute wohnen“, so Lehrerin Tanja Röttenbacher, die mit ihrem Kollegen Reinhard Thieme die Klasse begleitet. Abseits des Siedlungsgebiets, in den wegenahen Büschen und am Rande der Ackerflächen sieht das hingegen ganz anders aus: Zahlreiche Wodkaflaschen, Bierdosen, Pillenpackungen und anderer Plastikmüll findet sich dort. Ein Schüler zieht ein zernagtes Sitzkissen aus dem Straßengraben. „Was die Leute so alles wegwerfen“, wundern sich die Jugendlichen immer wieder. Erleichtert sehen sie schon aus, als sie am Ende des Streifzugs ihre Mülltüten beim Sammelplatz abladen. Dafür ist Bernau wieder etwas aufgeräumter – freie Bahn für den Osterhasen.