19.02.2013
Stadtplaner trafen sich in Champigny
Erste Kontakte zu den Stadtplanern in Bernaus französischer Partnerstadt Champigny knüpfte Planungsamtsleiterin Sylvia Hirschfeld. Die dortige Stadtverwaltung und das Partnerschaftskomitee hatten zu einem Arbeitstreffen eingeladen, zu dem auch Planungsexperten aus dem italienischen Rosignano di Marittimo gekommen waren.
„Es ist interessant zu erfahren, wie anderswo geplant wird. Das Pendant zum Bernauer Flächennutzungsplan ist in Champigny der Plan local urbanisme, in dem wesentlich mehr geregelt ist. Dafür werden dort keine Bebauungspläne aufgestellt“, erzählt Sylvia Hirschfeld.
Nicht minder interessant waren die Besichtigungstouren. Unter fachkundiger Führung konnten die Gäste unter anderem ein Gartenstadt-Quartier, eine Anlage zur Abwasserentsorgung für ganz Paris und ein Erdwärmekraftwerk besichtigen. Der französische Chefplaner Georges Charles hatte sich viel Zeit für die Gäste genommen.
„Erstaunt waren wir, dass Wohngebiete komplett eingezäunt und mit Sicherheitsanlagen ausgestattet waren“, so Bernaus Planungsamtschefin, die gemeinsam mit Gudrun Gaethke, der Vorsitzenden der Stadtverordnetenversammlung, unterwegs war. Gewundert haben sich beide auch, dass es in Champigny kaum Radwege gibt. Radfahrer sieht man kaum. Ansonsten gibt sich die Stadt sportlich: mit zwei Schwimmbädern und einigen neuen Mehrfachsporthallen.
Wie Bernau vor den Toren Berlins liegt, so ist Champigny ein Vorort von Paris. Dort leben rund 77000 Menschen, darunter viele junge Menschen und viele mit Migrationshintergrund. Die Anbindung an die jeweilige Metropole ist in beiden Fällen gut. „Während wir uns in Bernau über einen 10-Minuten-Takt der S-Bahn freuen würden, hofft man in Champigny auf den Bau eines Metrorings um Paris herum. Dieser soll die Umlandgemeinden miteinander verbinden“, berichtet Bernaus Stadtplanerin, die mit ihren französischen Kollegen in Kontakt bleiben will. Schon vor reichlich drei Jahren hatte die Partnerstadt ein Kolloquium über das Bernauer Bauhausdenkmal organisiert. Denkbar, so Hirschfeld, sei auch eine Präsentation von Champigny in Bernau, um die Städtepartnerschaft weiter zu beleben.