23.04.2019
Sie hat ihr Hobby zum Beruf gemacht
Vorgestellt: Annegret Fritz, Bibliotheksleiterin in Bernau
Sie gehört zu den Glücklichen, die ihr Hobby zum Beruf machen konnten: Annegret Fritz. Ihre Lieblingsbeschäftigung ist Lesen. Und das schon von Kindheit an. Daher war es nicht verwunderlich, dass sie Bibliothekarin werden wollte. Studiert hat die heute 42-Jährige an der Fachhochschule für das öffentliche Bibliothekswesen in Bonn, anschließend 15 Jahre als Kinder- und Jugendbibliothekarin in Düsseldorf und Hannover gearbeitet. Der Liebe wegen ist sie dann in die Uckermark gezogen.
Als im vergangenen Jahr in Bernau die Stelle der Bibliotheksleiterin ausgeschrieben wurde, hat sich Annegret Fritz bei der Stadtverwaltung beworben. Mit Erfolg. Seit August leitet sie als Nachfolgerin von Ilona Ebert die Bibliothek auf dem Kulturhof in der Breitscheidstraße. „Sie ist kompetent, hat eine angenehme Umgangsart und Ideen“, lobt ihre Kollegin Ute Schindler.
Annegret Fritz ist längst im Team und in Bernau angekommen, arbeitet gern hier. „Die Bernauer sind freundlich“, so ihre Erfahrung. Und sie lesen viel. Immerhin 9.100 Kundinnen und Kunden haben im vergangenen Jahr Medien in der Bibliothek entliehen, die knappe Hälfte davon sind Kinder und Jugendliche. Etwa eine Viertelmillion Ausleihen erfolgen pro Jahr. Besonders gefragt sind Kinder- und Hörbücher, DVDs und Konsolenspiele. Dazu kommen viele Veranstaltungen wie das beliebte Bernauer Schäfer-Stündchen, Bilderbuchkino und Klassenführungen. Das Bibliotheksteam, zu dem auch sieben Auszubildende gehören, hat gut zu tun.
„Die Arbeit ist sehr abwechslungsreich“, versichert die Leiterin. Auch die Auswahl und der Einkauf von Büchern gehören dazu. Sie selbst kümmert sich um Belletristik und Jugendromane. Ohne Literatur kommt sie auch in der Freizeit nicht aus. „Drei bis vier Bücher lese ich jeden Monat“, so die gebürtige Mittweidaerin. Auf ihrer täglichen Bahnfahrt ist sie zur Zeit in den Psychothriller „Die andere Frau“ von Michael Robotham vertieft.
Zusammen mit ihrem Team bereitet sich Annegret Fritz schon seit Wochen auf eine Herausforderung vor: Im Sommer beginnen auf dem Kulturhof Umbauarbeiten. Der Treff 23 und die Bibliothek werden umgebaut und modernisiert. Sie sind künftig über einen gemeinsamen Eingang erreichbar. Der sogenannte Verbinder wird aufgestockt, dort soll es dann ein Lesecafé und einen Veranstaltungsraum geben.
Bis auf kurze Unterbrechungen bleibt die Bibliothek während der gesamten Bauzeit geöffnet. Aber es liegt in der Natur der Sache, dass dann nicht der komplette Service angeboten werden kann. „Da uns dann nicht die gesamte Fläche zur Verfügung steht, sortieren wir schon seit Wochen fleißig aus. Medien, die über längere Zeit hinweg nicht ausgeliehen wurden, bieten wir zu einem geringen Obolus zum Verkauf an“, so Annegret Fritz. Noch ist die Auswahl übrigens ganz gut.