18.04.2013
Panke-Durchlass im Gebiet der neuen Gärten verlegt
Eine erste Etappe auf dem Weg zur Renaturierung der Panke ist bald geschafft: Der Durchlass des Flüsschens unter dem Fernradweg Berlin-Usedom. Kürzlich hoben Mitarbeiter der Firma THP ein Wellstahlrohr in das dafür ausgehobene Bett. Das Rohr besitzt ein spezielles Maulprofil, das einen größeren Durchfluss ermöglicht als herkömmliche Rohre mit kreisrundem Profil und somit auch leicht durchgängig ist für Wasserlebewesen. Derzeit wird der Radweg ein paar Meter entfernt an der Baustelle vorbeigeführt, doch bis Ende Mai soll der Deckenschluss erreicht, sprich, die Grube aufgefüllt und der Radweg wieder normal befahrbar sein. Bürgermeister Hubert Handke informierte sich vor Ort über den Fortschritt der Arbeiten.
Im Anschluss an diesen Bauabschnitt soll möglichst bald das Wiesenstück zwischen bisherigem Pankebett und dem Graben an den neuen Gärten naturnah gestaltet werden. In dieser Fläche wird die Panke später kurvenreich dahinfließen, ehe sie den Fernradweg unterquert und nach Verlassen des neu verlegten Rohres mit dem Hesselgraben zusammentrifft. Die Mäander funktionieren wie ein natürliches Rückhaltesystem bei höheren Wasserständen und verringern die Fließgeschwindigkeit des Gewässers.
Auf die Fließgeschwindigkeit wirkt auch der besondere Querschnitt des neu verlegten Rohres. 1,30 Meter hoch, aber 1,90 Meter breit und nach unten hin abgeplattet, erweckt es den Eindruck eines Fischmauls und funktioniert eher wie ein natürliches Flussbett. Dadurch staut sich das Wasser nicht zurück und schießt später durch das Rohr, so wie es bei kreisrundem Querschnitt der Fall wäre, sondern es fließt gleichmäßiger und ruhiger dahin. Übergreifendes Ziel ist es, die Hochwasseranfälligkeit der Panke durch Renaturierung zu reduzieren, wobei diese in einer jahrhundertelang gewachsenen Kulturlandschaft nur annähernd geschaffen werden kann.
Die Renaturierung der Panke gehört zum Gewässerentwicklungskonzept, das der zuständige Wasser-Bodenverband Finowfließ in Zusammenarbeit mit der Stadt Bernau und der Gemeinde Panketal erarbeitet und mit dem Panke-Konzept des Landes Berlin abgestimmt hat. Mit dem Gewässerentwicklungskonzept soll die europäische Wasserrahmenrichtlinie vor Ort umgesetzt werden. Die EU-Richtlinie zielt darauf ab, die Fließgewässer Europas in einen besseren Zustand zu versetzen, das heißt, die Hochwasseranfälligkeit der Flüsse und Bäche zu reduzieren, aber deren Wasserqualität zu steigern.