04.11.2014
Neues Rathaus: Ausstellung der 14 Wettbewerbsarbeiten
Nachdem der Wettbewerb zum Neuen Rathaus einen Siegerentwurf hervorgebracht hat, zeigt eine Ausstellung im Ratssaal nun alle 14 eingereichten Arbeiten. Zur Eröffnung am Montag hatten sich rund 50 Gäste eingefunden; neben interessierten Bernauerinnen und Bernauern auch die Stadtplaner, Jurymitglieder und die Architekten des Siegerentwurfs.
Vierzehn neue Rathäuser sind in der Ausstellung zu sehen. Vom massiven Backsteinbau über nüchterne Funktionsarchitektur bis hin zum eher futuristischen Design ist alles vertreten. Diese Vielfalt lobte Professor Jörg Friedrich, der einer Jury vorstand, in der unter anderem vier Bernauer vertreten waren. Der Hamburger Architekturprofessor unterzog die drei besten Entwürfe in seiner Laudatio einer kurzen Analyse. Das größte Lob gab es naturgemäß für den Sieger des Wettbewerbs, das Architekturbüro studioinges aus Berlin. Die jungen Architekten mit dem ungewöhnlichen Firmennamen hatten die gesamte Jury klar überzeugt. Laut Friedrich nähme das Modell die Formensprache der angrenzenden 70er-Jahre-Architektur auf, ohne sie nachzuahmen und bilde einen Kontrapunkt zur St.-Marien-Kirche. Die etwas zurückgenommene Gebäudefront erweitere den Platz und der Eingangsbereich gestalte sich sehr bürgerfreundlich. Zugespitzt formuliert, sei dies „kein labbriger Demokratiebau, sondern ein selbstbewusster Ausdruck von Bürgerstolz.“ Dazu gehöre im Übrigen auch, dass das Rathaus seinen Platz in der Innenstadt habe.
Auch Bürgermeister André Stahl sprach sich für den Standort des neuen Rathauses aus: „Ein Neubau wertet die Bernauer Innenstadt auf und stärkt ihre Funktion. Indem die Verwaltung stärker im Stadtkern konzentriert wird, ist sie auch besser für die Bürger erreichbar.“
Der prämierte Entwurf zeigt ein klar gegliedertes Gebäude mit einladendem und großzügigem Empfangsbereich. Nach zwei öffentlichen Workshops zu dieser Thematik im August und Oktober 2013 soll die Bürgerbeteiligung nach dem Willen André Stahls noch breiter werden: „Ich würde mich sehr freuen, wenn möglichst viele Bürgerinnen und Bürger diese Ausstellung besuchen und wir in einen echten Dialog treten. Es macht jedenfalls keinen Sinn, einen Entwurf gegen die Bevölkerung zu Bauen.“
Die Ausstellung kann bis zum 14. November zu den Öffnungszeiten des Rathauses (Montag, Mittwoch und Donnerstag von 7 bis 16.30 Uhr, Dienstag von 7 bis 18.30 Uhr, Freitag von 7 bis 13.30 Uhr) besichtigt werden. Der Eintritt ist frei.