10.02.2014
Neue Ausstellung im Ratssaal: Günter Helmerts 'Stadtlandschaften'
Die erste diesjährige Ausstellung im Ratssaal zeigt Werke des im letzten Jahr verstorbenen Bernauer Künstler Günter Helmert. Bürgermeister Hubert Handke begrüßte dessen Witwe Helga Helmert zur Eröffnung der Ausstellung.
Sabine Oswald-Göritz vom Bernauer Kulturamt erinnerte in ihrer Laudatio an den stadtbekannten Künstler Günter Helmert, der nicht nur hauptberuflich in der „PGH Zukunft“, sondern auch in seiner Freizeit malte und einige Skulpturen schuf. Bernau sehr verbunden und an seiner Baskenmütze sofort zu erkennen, kreierte er Bilder in einem realistischen Stil, die in ihrer Präzision wie fotografische Schnappschüsse erscheinen. Wie eine Chronik in Bildern erscheint das Werk Helmerts, wie auch Bürgermeister Hubert Handke vor den rund zwei Dutzend Besuchern befand: „Schön, dass wir in seinem Wirken den Wandel und die Geschichte der Stadt nachempfinden können.“
Günter Helmert war Bernauer mit Leib und Seele und stadtbekannt. Als er kurz nach Beendigung seiner Lehrzeit die Stadt verließ und nach Bremen zog, hat er es dort nicht lange ausgehalten. Das Heimweh ließ ihn schnell zurückkehren. Bernau war seine Heimatstadt. Er musste nicht die große weite Welt erobern. 1933 in Bernau geboren, besuchte er hier die Volkshochschule, erlernte das Malerhandwerk und war in diesem bis zur Rente tätig. Es genügte ihm allerdings nicht, handwerklich ein guter Maler zu sein, seine Ambitionen gingen ebenso in die künstlerische Richtung. Seit 1976 eignete er sich dieses Können an – erst im Mal- und Zeichenzirkel in Zepernick und später im Modellierzirkel des Kreiskulturhauses Bernau. Seit Bestehen der FRAKIMA-Werkstatt 1990 vervollkommnete er stetig bereits erworbene Professionalität, gab Wissen, Fertigkeiten und Tipps an Gleichgesinnte weiter. Der FRAKIMA-Werkstatt blieb er bis zum Schluss ein treuer Freund, Wegbegleiter und hoch geschätzter Mitstreiter.
Günter Helmert war ein unendlich fleißiger und emsiger Künstler. Haus, Atelier und Garten sind gefüllt mit Bildern und keramischen Arbeiten. Immer wieder auffallend: die vielen Bernauer Stadtbilder – Straßen, Plätze, Häuserzeilen und überall lebendiges Treiben. Manches ist mittlerweile historisch. Die Ausstellung präsentiert eine kleine Auswahl seines reichen Schaffens. Das älteste Bild von 1977 – „Beginn Bauabschnitt I“ zeigt den Abriss des Bernauer Altstadtkerns. Das jüngste Bild, 2013, ist ein Selbstporträt, sein letztes. Helmerts Bilder erzählen Geschichten. Es sind immer seine eigenen. Er malte und gestaltete das, was er erlebte, was ihn etwas anging, was er als Wahrnehmung bewahren wollte. In der Fülle der Schaffensjahre wurde aus den persönlichen Bildgeschichten ein Stück festgehaltene Stadtgeschichte. Und das war vielleicht ein Teil seines künstlerischen Ansinnens.
Die Ausstellung kann vom 11. Februar bis 2. April 2014 zu den Öffnungszeiten des Rathauses besichtigt werden. Diese sind montags, mittwochs und donnerstags von 7 bis 16.30 Uhr, dienstags von 7 bis 18.30 Uhr und freitags von 7 bis 13.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.