15.10.2013
Lobetal: Rastplatz am Fernwanderweg fertiggestellt
Zwei Köpfe, ein Gedanke: Eine Idee aus dem Bürgerhaushalt 2012 der Stadt Bernau bei Berlin sah die Errichtung eines Rastplatzes am Fernradwanderweg Berlin–Usedom vor. Gleichzeitig plante die Hoffnungstaler Stiftung Lobetal, den Platz am Ortseingang umzugestalten. Heraus kam der neue Rastplatz am Fernradwanderweg im Bernauer Ortsteil Lobetal. Am Dienstag wurde das letzte Grün gepflanzt und die neue Einrichtung ihrer Bestimmung übergeben.
Der Fahrrad-Rastplatz präsentiert sich dem Betrachter funktionell und attraktiv: Direkt am Wegesrand stehen zwölf Fahrradständer, die von beiden Seiten her belegt werden können. Drei jeweils 2,50 Meter breite Bänke bieten genug Platz zum Ausruhen, gesäumt von Sträuchern, wie etwa Forsythie, Roter und Sibirischer Hartriegel, Hundsrose und Berberitze. Auch ein Papierkorb mit Aschenbecher darf natürlich nicht fehlen. Weiter hinten steht ein Pavillon mit fünfeckigem Grundriss und Sitzbänken aus Holz sowie einem Tisch in der Mitte. Seitenwände aus Plexiglas schützen die ruhenden Radler vor Wind und Wetter. Bei Sonnenschein lässt es sich dagegen auf der Liegewiese entspannen und wer schon wieder seinen Kreislauf für die Weiterfahrt in Schwung bringen will, kann ein paar Klimmzüge an der Reckstange vollführen. In Kürze wird noch eine Informationstafel aufgestellt, damit die Radfahrer sich nicht nur erholen, sondern auch neu orientieren können.
Diese abwechslungsreiche Anlage haben sich fünf Studentinnen der Hochschule für nachhaltige Entwicklung (HNE) in Eberswalde ausgedacht. Nachdem die Hoffnungstaler Stiftung Lobetal ein Gestaltungskonzept in Auftrag gegeben hatte, entwickelten sie dieses im Rahmen einer Semesterarbeit. Das Gestaltungskonzept als Grundlage des Bauvorhabens griff auch Belange der Stadt Bernau auf. Der Rastplatz kostet 40.000 Euro, je zur Hälfte finanziert von der Hoffnungstaler Stiftung, die auch die Bauarbeiten organisierte und der Stadt Bernau, die dafür 20.000 Euro aus dem Bürgerhaushalt beisteuerte.
Pastor Reinhard Stawinski begrüßte die Anwesenden auf dem Gelände am Ortseingang von Lobetal und lobte die gute und reibungslose Zusammenarbeit mit der Stadt. Bürgermeister Hubert Handke wies darauf hin, dass der neue Rastplatz von Lobetalern – den Bewohnern der Hoffnungstaler Stiftung – gestaltet worden ist: „Dies bringt auch die besondere Wertschätzung der Lobetaler für den neuen Rastplatz zum Ausdruck. Lobetal ist eine gute Adresse für Investitionen“, so das Stadtoberhaupt. Ortsvorsteher Dr. Hans-Günther Hartmann freute sich, dass wieder etwas Neues in Lobetal entstanden ist, „ein schöner Ruhepunkt, mit Bänken, Pavillon und Pflanzen.“
Wer allerdings eine beschauliche Eröffnung erwartet hatte, sah sich getäuscht. In der Nähe der Bänke pflanzten Arbeiter die letzten Sträucher und dann gab es noch drei Überraschungen. Eine neunte Klasse der Oberschule am Rollberg hatte sich im Rahmen eines Schulprojektes recht kurzfristig angemeldet und besuchte die Hoffnungstaler Stiftung. Bei der Veranstaltung begutachteten die Jugendlichen den Rastplatz sehr genau. Auch zwei der fünf Studentinnen der HNE Eberswalde, die das Gestaltungskonzept erarbeitet hatten, schafften es trotz Zeitdrucks, bei der Eröffnung vor Ort zu sein. „Etwa sechs Monate Arbeit haben wir in das Projekt gesteckt“, erzählt Elisabeth Markwardt, während ihre Kommilitonin Martina Fuhrmann einer anderen Besuchergruppe Rede und Antwort steht.
Als sich die Veranstaltung langsam aufzulösen begann, hörte man ein vertrautes Knirschen und Rauschen: Eine Gruppe gestandener Radfahrer in bunten Regencapes machte in Lobetal Rast. „Wir sind jeden Dienstag auf dem Radweg unterwegs“, meint einer der Sportler, „da können wir ja gleich mal den Praxistest durchführen“, und steuert strahlend auf den Pavillon zu, als hätte er die Eröffnung des Rastplatzes kaum mehr erwarten können. Kein Wunder, denn es begann nun zu regnen. Dem Regen zum Trotz – die Stimmung der Anwesenden auf dem Rastplatz war einfach prächtig.