21.03.2017
Lesung mit Gitta Mikati in der Bernauer Stadtbibliothek
Zu einer Lesung mit Gitta Mikati lädt die Bernauer Stadtbibliothek für Samstag, den 1. April ein. Beginn ist 16 Uhr. Die Autorin liest aus ihrem Roman „Berlin-Beirut. Eine Lüge zuviel“.
Eintrittskarten zum Preis von 5 € bzw. 3 € (ermäßigt) sind im Vorverkauf in der Bibliothek, Breitscheidstraße 43 b erhältlich. Um Vorbestellung unter Tel. (0 33 38) 76 35 20 wird gebeten.
Zum Roman:
2011 entdeckt Jasmin auf dem Grundstück ihrer Mutter Maria ein Skelett und stellt sie zur Rede. Was diese erzählt, führt uns ins Berlin Ende der 70er Jahre: Als Mitglied der Schleuser- und Autoschieberbande ihres Onkels Albert schleust Maria libanesische Bürgerkriegsflüchtlinge ein. In einen von ihnen, Mahmoud, verliebt sie sich, sie heiraten und steigen aus dem Milieu aus. Doch bald verstrickt er sich in Geschäfte, an die sich nicht einmal Onkel Albert herangewagt hätte.
1975, etwa zeitgleich mit Ausbruch des Bürgerkrieges im Libanon, erweiterte die DDR ihr Flugnetz der Linie INTERFLUG auf Ziele im Nahen Osten: Damaskus und Beirut. Vor Ort verkaufte die DDR-Botschaft Einreisevisa und Flugtickets nach Schönefeld, transportierte die Passagiere zur Friedrichstraße und schob sie noch vor Mitternacht durch das Schlupfloch der am strengsten gesicherten Grenze des Kalten Krieges, den Tränenpalast, auf die U- und S-Bahnhöfe nach West-Berlin ab. Wenige Minuten später stiegen sie dort weitestgehend unbehelligt und unkontrolliert aus. Allein die Insellage Berlins machte dies möglich.
Der Bürgerkrieg im Libanon endete 1989/90; die DDR verkaufte bis dahin ca. 900.000 Einreisevisa und Flugtickets.
Zur Autorin:
Gitta Mikati war bei der Berliner Polizei beschäftigt. Darüber hinaus war sie mit einem libanesischen Bürgerkriegsflüchtling verheiratet und kennt beide Seiten: wie gingen die DDR/die BRD mit Flüchtlingen um und wie gingen Flüchtlinge selbst mit ihrer Flucht um. Mikati wohnt seit 2014 in Bernau.