23.03.2016

Kreisverwaltung und Stadt Bernau informierten über neue Flüchtlingsunterkunft

Bürgermeister André Stahl bei seinen Ausführungen zur derzeitigen Situation der Integration von Flüchtlingen. (Foto: Pressestelle) (Bild: 1/2)

Der Landkreis Barnim plant derzeit, einen Ergänzungsneubau für Flüchtlinge auf dem Gelände der ehemaligen Waldarbeiterschule im Ortsteil Waldfrieden zu errichten. Darüber und über Aspekte der bisherigen Flüchtlingsarbeit sowie die nächsten Schritte in dieser Frage berichteten Barnims Sozialdezernentin Silvia Ulonska, Burkhard Loebe vom Evangelischen Jugend- und Sozialwerk, Bürgermeister André Stahl sowie der Leiter der Polizeiinspektion Barnim Hardy Börner gestern Abend in einer von der Stadt organisierten Informationsveranstaltung.

Rund 100 Bernauer waren der Einladung von Bürgermeister André Stahl in den großen Saal des Barnim-Gymnasiums gefolgt, um zu erfahren, wie es konkret mit der Flüchtlingsunterbringung in der Stadt weitergeht. Silvia Ulonska informierte zunächst über den geplanten Neubau, der ab Dezember 200 Flüchtlingen Platz bieten soll. Wie sich die Flüchtlingsbewegungen in diesem Jahr entwickeln werden, sei derzeit noch nicht abzusehen, weshalb der Landkreis zunächst von ähnlichen Zahlen ausgehe wie 2015. Da die Betriebserlaubnis für das Flüchtlingsheim in der ehemaligen Waldarbeiterschule nur noch bis zum Jahresende laufe, sei der Neubau absolut notwendig. Auch seien weitere Kapazitäten und Standorte zu prüfen.

Burkhard Loebe vom Evangelischen Jugend- und Fürsorgewerk (EJF), Heimleiter beider Flüchtlingsunterkünfte in Waldfrieden, zog eine positive Bilanz über die Ereignisse der vergangenen Monate. Schon von dem sehr herzlichen Empfang war er überrascht gewesen, ebenso von der Hilfsbereitschaft vieler Bernauer, die sich auch als Sprachlehrer einsetzen. Derzeit kommuniziere man in den Flüchtlingsheimen in 17 Sprachen. Loebe erläuterte anhand einer detaillierten Präsentation die Funktionen des Neubaus, der in den nächsten Monaten errichtet wird.

„Die Kriminalitätsrate in Bernau ist in den letzten Monaten nicht gestiegen“, erklärte der Leiter der Polizeiinspektion Barnim Hardy Börner im Anschluss den Bernauern. Die Kriminalität sei 2015 im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken, ein Zusammenhang von Flüchtlingen und Kriminalität nicht feststellbar, so Börner. Wie Bürgermeister André Stahl ergänzte, hatte mancher Blaulichteinsatz sehr einfache Gründe. So sei etwa die Feuerwehr anfangs umsonst benachrichtigt worden, da ein fehlerhafter Rauchmelder schon bei normalem Kochen Alarm ausgelöst habe.

Stahl verdeutlichte zudem, dass die Kommunen keinen Hebel in der Hand hätten, um Entscheidungen auf internationaler oder auf Bundesebene zu beeinflussen. „Wir haben die vielen kleinen Probleme des Alltags vor Ort zu lösen und das tun wir“, so Stahl. Die Sprachkenntnisse seien der Schlüssel zur Integration – derzeit werden 48 Kinder in Sprachklassen an den Oberschulen unterrichtet und acht Kleinkinder in Kindertagesstätten untergebracht. Erwachsene Flüchtlinge hätten neben dem Erlernen der Sprache auch ihre berufliche Zukunft zu planen – hier gelte es zuallererst, Illusionen zu nehmen: „Der Begriff des Studiums wird in Syrien viel weiter gefasst als bei uns, weil das dortige Bildungssystem sehr verschieden von dem unsrigen ist. Auch die Anerkennung der jeweiligen Abschlüsse läuft nicht immer problemlos.“ Stahl dankte an dieser Stelle auch der Berliner Handwerkskammer, die sich bei der Ausbildung von Flüchtlingen sehr engagiert.

Bei der anschließenden Fragerunde wurde deutlich, dass bei den Anwohnern durchaus noch Gesprächsbedarf besteht. Etliche Fragen konnten beantwortet werden, etwa zu den Zahlen der in Waldfrieden derzeit ansässigen Flüchtlinge oder zu den Vor- und Nachteilen einer Unterbringung in Sammelunterkünften. Andere Fragen waren nicht zu beantworten – entweder aus Datenschutzgründen oder weil für deren Beantwortung schlichtweg keine Daten vorliegen. Diskussionen zu weiteren Fragen mündeten in die Erkenntnis, dass es besser sei, mit den Flüchtlingen zu reden als nur über sie. Eine umfassende Informationspolitik wurde als unerlässlich angesehen.

Dass nicht jede Baumfällaktion die Errichtung eines Flüchtlingsheims nach sich zieht und in Waldfrieden auch noch andere wichtige Veränderungen anstehen, wurde in der abschließenden Präsentation deutlich. So wird im Sommer der gefährliche Kreuzungsbereich Wandlitzer Chaussee/Lanker und Fritz-Heckert-Straße umgebaut und somit entschärft. Auch rund um das Bauhaus Denkmal Bernau werden Bäume gefällt – diese Maßnahme dient der Wiederherstellung historischer Sichtachsen und damit der Annäherung an den ursprünglichen Charakter des Gebäudekomplexes.

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