04.07.2011
Hussitenstraße und Bahnhofstraße offiziell übergeben
Nach grundhaftem Ausbau hat die Stadt die Hussitenstraße und die Bahnhofstraße am Donnerstag offiziell für den Verkehr freigegeben. Damit konnte eine wichtige Baumaßnahme in der Innenstadt nach gut einem Jahr Bauzeit fertigstellt werden.
Die Gesamtkosten belaufen sich auf mehr als 1 Millionen Euro. Gefördert wurde der Ausbau von Bund und Land mit fast 400.000 Euro. Am östlichen Fahrbahnrand der Bahnhofstraße darf geparkt werden. Ansonsten sind zum Parken, durch einen Tiefbord von der Fahrbahn getrennt, mit Großpflaster befestigte Taschen angelegt.
Bei der Freigabeveranstaltung vor dem Steintor blickte Bürgermeister Hubert Handke auf den Verlauf des Ausbaus zurück. Bei den Beteiligten bedankte er sich für die Unterstützung sowie bei den Anwohnern für ihre Geduld.
„Wir befinden uns hier am Schnittpunkt zwischen Stadtkern und Gründerzeitring“, sagte er. Das räumliche Aufeinandertreffen verschiedener Epochen sollte deutlich gemacht werden. So wurde beispielsweise im Bereich des Steintors eine historische Leuchte gewählt, in der Bahnhofstraße das modern anmutende Modell „Carrée”.
Um insbesondere die geschichtliche Bedeutung der Hussitenstraße zu markieren, hat sich die Stadtverwaltung etwas Besonderes einfallen lassen. In das neu angelegte Laufband nahe dem Steintor wurde eine Granitplatte mit der Inschrift „ Hussitenstraße – Historischer Straßenzug – saniert 2010-2011“ eingesetzt.
Die archäologischen Grabungen, die den Ausbau begleiteten, haben zu neuen Erkenntnissen über die Stadtentwicklung geführt. Bei den Untersuchungen sind die Grabungs-Experten auf Eichenbohlen gestoßen, die auf das Jahr 1209 zurückdatiert werden können. Die Bohlen waren Teil eines befestigten Damms, der die Funktion einer Straße hatte. „Und dieser Damm ist ein Indiz dafür, dass es hier bereits zu Beginn des 13. Jahrhunderts eine größere Siedlung gegeben haben muss“, so der Leiter des städtischen Museums Bernd Eccarius.
Derzeit plant die Stadtverwaltung den grundhaften Ausbau der Parkstraße, der Hohen Steinstraße sowie der Brüderstraße. Voraussichtlich ab 2012 werden in diesen Bereichen die Arbeiten beginnen können, bestätigt Bauamtsleiterin Simone Rochow.
Seit Donnerstag macht eine graue Granitplatte Spaziergänger auf die geschichtliche Bedeutung der Hussitenstraße vor dem Steintor aufmerksam.
Foto: Pressestelle Stadt Bernau bei Berlin