29.07.2020
Grundstein für Bauhaus-Besucherzentrum in Bernau gelegt
Ein besonderer Tag für Bernau: Heute wurde der Grundstein für das Besucherzentrum am Bauhaus Denkmal Bundesschule Bernau gelegt. Das sind auf den Tag genau 92 Jahre nach der Grundsteinlegung für die erste zentrale Bundesschule des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes (ADGB). Gekommen waren dazu viele Gäste: vom Land Brandenburg, von der Handwerkskammer Berlin, von der Deutschen UNESCO-Kommission, von der Stiftung Bauhaus Dessau, vom Landkreis und aus den Nachbargemeinden. Sie alle gratulierten Bernau zu dem Entschluss, in Waldfrieden ein Besucherzentrum zu bauen. Dort gibt es künftig Einblicke in 92 Jahre Geschichte.
Begonnen hatte alles 1928. In den folgenden zwei Jahren schufen der Bauhausdirektor Hannes Meyer, der Leiter der Bauhaus-Architekturwerkstatt Hans Wittwer und Studierende des Dessauer Bauhauses im Auftrag des ADGB einen einzigartigen Schul- und Internatskomplex in Bernau-Waldfrieden. Das funktionale Schulgebäude diente nicht nur der Wissensvermittlung, sondern vereinte gemeinsames Lernen und Leben mit Sport- und Kulturangeboten. Mit seiner weitgehend im Originalzustand erhaltenen Bausubstanz ist die Bundesschule ein einzigartiges, authentisches Bauwerk der späten zwanziger Jahre.
Im Juli 2017 wurde sie in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen. Die Welterbestätte „Das Bauhaus und seine Stätten in Weimar und Dessau“ wurde damit um das Bauhaus Denkmal Bundesschule Bernau erweitert. „Der Welterbestatus wird ganz sicher dazu beitragen, diesen Schatz vor den Toren der Hauptstadt einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen“, sagte Bürgermeister André Stahl schon damals. Und so kam es. Um einen Anlaufpunkt für die zahlreichen Gäste zu haben, baut die Stadt nun ein Besucherzentrum auf dem Campus. „Hier können wir künftig Touristen begrüßen. Wir möchten, dass das Bauhaus Denkmal ein lebendiges Denkmal ist“, so das Stadtoberhaupt bei der heutigen Grundsteinlegung. Die Stadt ist Bauherrin und übernimmt einen Teil der Kosten in Höhe von voraussichtlich zwei Millionen Euro. Rund 1,2 Millionen Euro kommen jedoch als Fördermittel aus dem Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“. Betreiber des Besucherzentrums wird die BeSt Bernauer Stadtmarketing GmbH sein.
Da das Bauhaus Bernau von der Handwerkskammer Berlin als Lehrlingsinternat genutzt wird, ist der Zugang zu den Gebäuden bislang nur zu angemeldeten Führungen möglich. Im UNESCO-Besucherzentrum können sich die Gäste schon im nächsten Jahr über die Bedeutung von Welterbestätten, das Bauhaus-Welterbe und die mehr als 90-jährige Bau- und Nutzungsgeschichte der ehemaligen Bundesschule des ADGB informieren. Es soll aber auch ein Ort der Begegnungen werden, an dem Bernauer und Besucher über das Bauhaus-Welterbe miteinander in Kontakt treten können. Außerdem ein Treffpunkt für Anwohner, Schüler und Lehrlinge, die tagtäglich am Bauhaus Campus ein- und ausgehen.
Das von Steimle Architekten aus Stuttgart entworfene UNESCO-Besucherzentrum – ein Pavillonbau aus Beton, Glas und Stahl – wird mit seiner Transparenz schon von außen Einblicke geben und zum Eintreten einladen. Von innen geben dann die großen Fensterflächen Ausblicke auf den gesamten Bauhaus Campus.
„Für die Stadt, den Landkreis und die Region ist der Bau des Besucherzentrums ein ganz wichtiger Schritt, um das Welterbe noch bekannter zu machen“, so der Vorsitzende des Vereins baudenkmal bundesschule bernau Friedemann Seeger.
Eröffnet werden soll das Besucherzentrum im Juli 2021.Weitere Informationen unter www.bauhaus-denkmal-bernau.de.