20.02.2020
Einweihung der Elli-Voigt-Straße im Ortsteil Schönow
Am 22. Februar wird um 10 Uhr in Schönow auf dem ehemaligen Gelände des Kabelwerkes, Ecke Heinrich-Heine-Straße, die Elli-Voigt-Straße offiziell eingeweiht.
Auf dem einstigen Fabrikgebiet, wo jetzt schon zahlreiche Wohnhäuser entstanden sind, wird in Zukunft eine Straße an die Schönower Widerstandskämpferin Elli Voigt erinnern. Die parteilose junge Mutter von zwei kleinen Mädchen war Arbeiterin im Kabelwerk, vormals Schulze & Schneider.
In der Zeit des Faschismus engagierte sie sich im Widerstandskampf, sammelte Geld und Lebensmittelmarken für verfolgte Menschen und verteilte auch das legendäre Flugblatt mit dem Aufruf zur Beendigung des Krieges, das im April/Mai 1944 im Keller eines Hauses in der Schönower Kantstraße gedruckt wurde. Elli Voigt stand in engem Kontakt zu sowjetischen, französischen und italienischen Zwangsarbeitern, die in Schönow und Umgebung arbeiten mussten und in Barackenlagern kampierten. Ab Herbst 1943 knüpfte sie Verbindungen zu Widerstandsorganisationen in Bernau und Zepernick und zur illegalen Leitung der Berliner Gruppe um Anton Saefkow und Franz Jacob.
Als Anfang Juli 1944 eine große Verhaftungswelle über Brandenburg und Berlin hinwegrollte, wurden die Schönower Aktiven verhaftet, am 13. Juli auch Elli Voigt. Sie wurde im Dezember 1944 im Alter von 32 Jahren in Berlin - Plötzensee hingerichtet.
Im Abschiedsbrief an ihre Eltern und Geschwister, den sie wenige Stunden vor ihrer Ermordung schrieb, bat sie „eine rote Rose im Blumenbeet“ für sie zu pflanzen. Wir werden in der Straße, die ihren Namen trägt, im Frühjahr eine rote Rose pflanzen.
Der Bürgermeister der Stadt Bernau, André Stahl, und der Schönower Ortsvorsteher, Sven Grosche, werden am 22. Februar, dem Geburtstag von Elli Voigt, die Straße mit einer Gedenktafel feierlich einweihen.
Die jüngste Tochter von Elli Voigt, wird an diesem Tag Grußworte übermitteln.
Alle Bürger sind herzlich dazu eingeladen. Ehren wir Elli Voigt mit roten Rosen!