13.01.2014
Ein großes Dankeschön an Bernaus Freiwillige Feuerwehr
Mit einem Neujahrsempfang bedankte sich der Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Bernau am 9. Januar bei den Kameradinnen und Kameraden. „Sie sind Tag und Nacht einsatzbereit, egal, wann der Piper losgeht. Dafür gebührt Ihnen und Ihren Familien, die ja zu Ihnen stehen, unsere Hochachtung“, begrüßte der Vorsitzende des Fördervereins Jürgen Herzog die Gäste. Ein großes Dankeschön ging auch an die Sponsoren.
Die Bernauer Feuerwehr zählt 313 Mitglieder. Die 159 Einsatzkräfte sind vergangenes Jahr 385-mal ausgerückt. Sie mussten 134 Brände löschen und 251-mal technische Hilfe leisten. „Mehr als sechstausend Einsatz- und zwölftausend Übungsstunden kamen so zusammen“, sagte Jürgen Herzog. Leider war nicht bei jedem Einsatz Rettung möglich. Zwölf Menschen konnten nur noch tot geborgen werden. Beachtlich, so Herzog, sei der Technikbestand der Wehr. „In den Hallen steht Feuerwehrtechnik für etwa 3,8 Millionen Euro.“
Stadtwehrführer Jörg Erdmann informierte über besondere Einsätze. So wurden bei einem Kellerbrand in der Spreeallee neun Menschen mittels Hubrettungsgerät in Sicherheit gebracht. Aufwendig waren auch die Rettungsaktionen in der Konrad-Zuse-Straße, wo jemand in einen sechs Meter tiefen Schacht gestürzt war, und am Schönfelder Weg, wo ein Mann aus einer Sortiermaschine gerettet werden musste. Aus Fahrstühlen wurden 21 Personen befreit.
„Positiv war 2013, dass wir keinen größeren Brand in einem Gewerbegebiet hatten“, so Erdmann. Es sei gut, dass sich viele Unternehmer bei der Feuerwehr über Möglichkeiten der Brandvorbeugung erkundigten. Gern erzählte der Wehrführer auch über die Kinderfeuerwehr, in der Jungen und Mädchen im Alter von sechs bis 10 Jahren mit viel Begeisterung bei der Sache seien.
Bürgermeister Hubert Handke überbrachte den Feuerwehrleuten den Dank der Stadt und nahm den Empfang zugleich als Anlass für einen kurzen Rück- und Ausblick. Im Folgenden seine Rede:
Liebe Mitglieder des Fördervereins,
liebe Kameradinnen und Kameraden unserer Feuerwehr, liebe Gäste,
wie heißt es so schön: Neues Jahr, neues Glück! Genau das wünsche ich Ihnen.
Glück ist etwas, was sich verdoppelt, wenn man es teilt! Sie teilen viel: Ihre Freizeit, Ihre Kraft, Ihre Ideen. Während andere ihre freie Zeit genießen, im Garten oder vorm PC verbringen, sind Sie beim Training oder im Einsatz. Ihnen allen möchte ich für die im vergangenen Jahr geleistete ehrenamtliche Arbeit in der Feuerwehr, für Ihr Engagement im Förderverein und als Sponsoren herzlich danken. Sie tragen auf Ihre Weise dazu bei, dass sich die Bernauer in ihrer Stadt Tag und Nacht sicher fühlen können. Sie besiegen den Feuerteufel und befreien Menschen aus misslichen Lagen. Danke! Bernau braucht Sie auch künftig! Wir vertrauen Ihnen!
Möge 2014 ein gutes Jahr werden. Es spricht jedenfalls alles dafür, dass es ein spannendes Jahr wird. Denken wir nur an die Olympischen Spiele, an die Fußball-Weltmeisterschaft und an die bevorstehenden Wahlen: In Bernau haben wir im Frühjahr womöglich die Abstimmung über mich, im Mai die Wahlen zum EU-Parlament und die Kommunalwahlen, im September die Landtagswahl in Brandenburg.
Auch an Gedenktagen ist 2014 reich: So erinnern wir an den Ausbruch des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren, an den Beginn des Zweiten Weltkrieges vor 75 Jahren und an den Fall der Berliner Mauer vor 25 Jahren. Die Erinnerung an all das ist wichtig. Bei allen Problemen und Auseinandersetzungen, die wir heute haben: Für mich bleiben Frieden und Gesundheit das Wichtigste! Und das wünsche ich Ihnen!
Es spricht alles dafür, dass sich unsere Stadt auch 2014 weiter gut entwickeln wird. Der Zuzug hält an: Laut Einwohnermeldeamt hatte Bernau zu Jahresbeginn 37.319 Einwohner, das sind 186 Einwohner mehr als am 1. Januar 2013.
Die Bautätigkeit ist allen Unkenrufen zum Trotz ungebrochen. 2013 war unser Planungsamt an 248 bauordnungsrechtlichen Verfahren beteiligt, 236 Anträge auf Baugenehmigung und 12 auf Bauvorbescheid wurden bearbeitet. Unter den Bauanträgen waren 123 zum Neubau von Einfamilienhäusern. Auch in den ersten Tagen des neuen Jahres sind schon mehrere Bauanträge bei uns eingegangen. All das hat auch mit dem Brandschutz zu tun.
Schauen wir nur auf Schönow: Dort wird immer gebaut. Auch wenn nach wie vor die Einfamilienhäuser dominieren, so gibt es doch zunehmend Geschossbau. Unsere Wohnungsbaugesellschaft hat dort den Heidehof errichtet, der am 22. Januar feierlich eröffnet wird. Auch die neue Kita und die sich im Bau befindliche Grundschule sind mehrgeschossig. Das heißt: Wir werden auch in Schönow städtischer. Und damit wachsen die Anforderungen an unsere Feuerwehr. Schließlich muss bei jedem Bauantrag der Brandschutz berücksichtigt werden. Ich denke hier auch an die neuen Gewerbebetriebe.
Die Entwicklung unserer Stadt einschließlich ihrer Ortsteile und die der Feuerwehr sind untrennbar miteinander verbunden. Die Feuerwehr muss sogar immer einen Schritt voraus sein, damit wir alle sicher leben können. Und das lässt sich die Stadt etwas kosten: So haben wir 2013 fast 400.000 Euro in die Anschaffung des neuen Großtanklöschfahrzeuges investiert. Dazu kamen etwa 350.000 Euro für Ausrüstungsgegenstände, Bekleidung, die Unterhaltung von Fahrzeugen und ähnliches.
In diesem Jahr werden wir ein neues Hubrettungsfahrzeug anschaffen. Mit der Lieferung eines (durch den Bund geförderten) Bronto Skylifts rechnen wir im Frühjahr. Das Fahrzeug kostet etwa 540.000 Euro, der Eigenanteil der Stadt beträgt etwa 240.000 Euro. Das Durchschnittsalter unserer 17 Einsatzfahrzeuge beträgt derzeit übrigens sieben Jahre. Für Ausrüstungsgegenstände, Bekleidung, die Unterhaltung von Fahrzeugen und ähnliches sind im Haushalt 2014 etwa 337.000 Euro eingeplant. Der Bau des neuen Gerätehauses in Schönow ist mit mehr als 1,5 Millionen Euro veranschlagt.
Im Gegensatz zum Landestrend hat unsere Feuerwehr im Übrigen keine Nachwuchssorgen. Seit 2009 steigt die Mitgliederzahl erfreulicherweise wieder. Die Jugendfeuerwehr hat jetzt 67 Mitglieder. Das sind so viele wie noch nie. Wie das kommt? Naja, die Kameradinnen und Kameraden lassen auch auf diesem Gebiet nichts anbrennen und sorgen für eigenen Nachwuchs. In den letzten zehn Jahren kamen 30 „Feuerwehrkinder“ zur Welt, vier sind derzeit – und da darf ich Herrn Erdmann zitieren – in der „Warteschleife“. Wenn das keine gute Nachricht ist!
Möge 2014 reich an schönen Erlebnissen werden! Mögen uns schlimme Brände, Unfälle und Katastrophen erspart bleiben!