08.08.2013

Das Stadtplanungsamt stellt sich vor

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Stadtplanungsamts mit ihrer Leiterin Sylvia Hirschfeld (rechts). (Foto: Pressestelle/au)

Vorgestellt: das Stadtplanungsamt. Seit Juli 2012 wird es von Sylvia Hirschfeld geleitet. Sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützen sie bei ihrer täglichen Arbeit. Im Interview erläutert Sylvia Hirschfeld, wofür das Stadtplanungsamt zuständig ist.

 

Frau Hirschfeld, wie beschreiben Sie Ihre Zuständigkeit kurz zusammengefasst?

Das Stadtplanungsamt hat vielschichtige Aufgaben im Rahmen der Stadtentwicklung. Wir informieren zur planungsrechtlichen Situation eines Grundstücks und beraten zu den städtebaulichen und architektonischen Aspekten eines Bauvorhabens. Dabei sind wir in Kontakt mit Bürgern, Investoren, Planungsbüros und Behörden sowie weiteren Dritten und vertreten sowohl die Ziele der Stadt nach außen als auch die fachlichen Belange der Stadtplanung in der verwaltungsinternen Zusammenarbeit.

Seit einem Jahr leiten Sie das Planungsamt, seit vier Jahren sind sie in Bernau. Von außen betrachtet: Wie würden Sie Bernau charakterisieren?

Bernau hat eine hervorragende Lage im Berliner Verflechtungsraum und spielt eine Rolle als Mittelzentrum für den Landkreis Barnim. Die Anbindung an den Nah- und Fernverkehr ist ausgezeichnet und als Wohnstandort ist Bernau bei Berlin sehr beliebt – nicht zuletzt aufgrund der Lage im Barnimer Landschaftsraum. Hinzu kommt der Altstadtcharme durch die gut erhaltene Stadtmauer und die Wallanlagen, die schon ein Alleinstellungsmerkmal bilden. Aber die einzelnen Ortsteile, zum Teil eingemeindete Angerdörfer, haben für sich ebenfalls eigene Identitäten, die zur Vielfalt dieses Städtchens beitragen.

Welche Nutzungen müssen Sie bei Ihrer Arbeit im Blick haben?

In der Stadt berühren sich aus Sicht der Stadtplanung zahlreiche sehr unterschiedliche Aspekte, zum Beispiel des Wohnens, des Verkehrs, der Naherholung, der örtlichen Wirtschaft oder auch der Umwelt. Zu berücksichtigen sind auch die Besonderheiten der eingegliederten Ortsteile, die je über einen eigenen Charakter verfügen, der erhalten bleiben soll. Für die Gesamtstadt weist der Flächennutzungsplan der Stadt von 2008 unsere Ziele aus, die wir dann zu verbindlicher Planung, also zu Bebauungsplänen, weiterentwickeln.
Darüber hinaus sind auch die Anforderungen des Gesetzgebers zu beachten, die sich in den Rechtsgrundlagen widerspiegeln – etwa zur Verkehrsplanung, zum Umweltschutz oder zur Infrastrukturplanung. Wir sind ja zunehmend auch konzeptionell tätig, zum Beispiel bei der aktuellen Verkehrsentwicklungsplanung, die zusammen mit den Auswirkungen für die Lärmaktionsplanung und die Luftreinhalteplanung betrachtet wird. Oder die Spielleitplanung – auch ein Konzept für die Gesamtstadt, welches wir in enger Zusammenarbeit mit dem Bauamt betreuen. Eine unserer Aufgaben ist es auch, die Attraktivität der Innenstadt zu sichern: Diese ist durch die Stadtsanierung ja schon weit aufgewertet, jedoch bieten sich Entwicklungspotenziale.

Mit welchen anderen Ämtern innerhalb und Akteuren außerhalb der Verwaltung haben Sie am meisten zu tun?

Meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben je ganz bestimmte Aufgaben: die Sanierungsstelle, die Bauberatung und Mitwirkung bei Einzelbauvorhaben oder die Bauleitplanung und konzeptionellen Planungen. Nicht zu vergessen die Hausnummernvergabe. Im Rahmen dieser Zuständigkeiten arbeiten wir mit fast allen anderen Fachämtern zusammen. Die größte Schnittmenge gibt es natürlich mit dem Bauamt, dem Liegenschaftsamt, dem Wirtschaftsamt und nicht zuletzt dem Hauptamt aufgrund der notwendigen Entscheidungen durch die Stadtverordnetenversammlung. Wir haben für die Stadtpolitik ja entscheidungsvorbereitenden Charakter in der Stadtentwicklung und viele Vorlagen zu vertreten. Dazu gehört die regelmäßige Präsentation der Vorhaben im Stadtentwicklungsausschuss und der Stadtverordnetenversammlung.

Wie ist Ihre Arbeit organisiert? Was ist Ihr Alltagsgeschäft?

Je nach Aufgabe der Mitarbeiter ist dies sehr unterschiedlich. Neben der Schreibtischarbeit nehmen wir auch Vor-Ort-Termine wahr, die vor- und nachzubereiten sind. Wir koordinieren und betreuen hauptsächlich die unterschiedlichen Projekte und kommunizieren mit Beteiligten beziehungsweise verwaltungsintern. Wir beraten Bürger und Büros und leisten die technische Prüfung und rechtliche Begleitung der Projekte, wir bringen die Ziele der Stadt in der Arbeit mit den Planungsbüros ein und präsentieren und vermitteln Informationen an Politik und Bürgerschaft. Außerdem geben wir Stellungnahmen zu allen städtebaulichen Belangen ab. Wir führen ein Bauaktenarchiv und die Verfahrensakten zu unserer Bauleitplanung.

Welche Projekte beschäftigen das Stadtplanungsamt aktuell?

Derzeit beschäftigt uns der Standort des neuen Rathauses. Dazu gibt es am 9. August eine öffentliche Veranstaltung. Zwei Standorte stehen zur Debatte – es geht um die Frage, welcher der beiden Standorte das bessere städtebauliche Potenzial besitzt.
Auch die Spielleitplanung ist ein aktuelles Projekt. Die Planungsbüros, die mit den Bürgerinnen und Bürgern und mit uns die Spiel- und Freizeitflächen der Stadt entwickeln, haben kürzlich den ersten Teil der Bestandsaufnahme geleistet – die Begehung der Spielplätze. Die Bestandsaufnahme dieser Flächen wird in einem zweiten Schritt durch die Sicht der Hauptnutzer ergänzt. In Absprache mit den Schulen werden die Planer die Kinder und Jugendlichen zu ihrer Nutzung und zu den Vor- und Nachteilen der Spielplätze befragen. Später wird es Workshops geben.
Dann ist da noch die aktuelle Bauleitplanung: Zurzeit sind Parzellen für rund 60 Einfamilienhäuser im Bereich Börnicker Chaussee geschaffen worden. Dort wurde die ehemalige Milchviehanlage abgerissen. Hier steht nun ein neuer Wohnstandort in integrierter Lage und unmittelbarem Bezug zum Landschaftsraum zur Verfügung. Dazu kommt die Wohnbauentwicklung in Schönow an der Heinrich-Heine-Straße für zurzeit etwa 20 Einfamilienhäuser und der dafür gesicherte Straßenausbau. Beide Vorhaben werden durch private Investoren realisiert. Am Klosterfelder Weg/Fichtestraße entstehen künftig 56 Wohnungen im genossenschaftlichen Mietwohnungsbau als Mehrfamilienhäuser mit Gartenstadtcharakter. Der Bebauungsplan soll im Herbst für die Öffentlichkeit ausgelegt werden und der Bau durch die Bernauer Wohnungsgenossenschaft Einheit wahrscheinlich Anfang 2014 beginnen.

Wo würden Sie mittel- bis langfristig die Schwerpunkte für Bernau setzen?

Für eine nachhaltige Entwicklung ist es wichtig, jetzt zu schauen, welche Potenziale die Stadt außerdem hat und wohin sie sich entwickeln möchte. Dabei gilt es natürlich, die vorhandenen Qualitäten als durchgrünter Wohnstandort zu sichern, die Infrastruktur angemessen zu berücksichtigen und Ansiedlungen an die geeigneten Standorte zu bringen. Wichtig dabei ist es, die vorhandenen Konzepte miteinander zu vernetzen und den zukünftigen allgemeinen Veränderungen anzupassen. Hier spielen auch die Themen Energienutzung, Klimawandel und demografische Veränderungen eine Rolle oder die Frage, wie wir im Alter wohnen wollen.

Frau Hirschfeld, vielen Dank für das Gespräch.

Datenschutzhinweise & Cookie-Einstellungen

Wir verwenden Cookies, um Ihnen die Inhalte und Funktionen der Website bestmöglich anzubieten. Darüber hinaus verwenden wir Cookies zu Analyse-Zwecken.

Zur Datenschutzerklärung und den Cookie-Einstellungen.

Allen zustimmennur notwendige Cookies zulassen

Datenschutzhinweise & Cookie-Einstellungen

Bitte beachten Sie, dass technisch erforderliche Cookies gesetzt werden müssen, um wie in unseren Datenschutzhinweisen beschrieben, die Funktionalität unserer Website aufrecht zu erhalten. Nur mit Ihrer Zustimmung verwenden wir darüber hinaus Cookies zu Analyse-Zwecken. Weitere Details, insbesondere zur Speicherdauer und den Empfängern, finden Sie in unserer Datenschutzerklärung. In den Cookie-Einstellungen können Sie Ihre Auswahl anpassen.

PHP Sitzung
Das Cookie PHPSESSID ist für PHP-Anwendungen. Das Cookie wird verwendet um die eindeutige Session-ID eines Benutzers zu speichern und zu identifizieren um die Benutzersitzung auf der Website zu verwalten. Das Cookie ist ein Session-Cookie und wird gelöscht, wenn alle Browser-Fenster geschlossen werden.
Seiten-Einstellungen
Speichert ob die Hinweisfelder auf der Seite angezeigt werden sollen oder nicht.
Google Website-Übersetzer
Dieses Widget übersetzt den Inhalt dieser Webseite in andere Sprachen. Es basiert auf der neuesten maschinellen Übersetzungstechnologie von Google.
ReadSpeaker
Mit Hilfe des ReadSpeaker webReader können Sie sich Inhalte auf dieser Webseite laut vorlesen lassen.
Video-Stream-Hosting
Dient dazu sowohl Sitzungen im Rathaus live mitverfolgen zu können als auch frühere Sitzungen per Video-on-Demand über den Onlinedienst Linda und Sören Steinmann GbR - Video-Stream-Hosting herunterzuladen oder per Streaming direkt anzusehen.
Google Maps
Google Maps ist ein Karten-Dienst des Unternehmens Google LLC, mit dessen Hilfe auf unserer Seite Orte auf Karten dargestellt werden können.
YouTube
YouTube ist ein Videoportal des Unternehmens Google LLC, bei dem die Benutzer auf dem Portal Videoclips ansehen, bewerten, kommentieren und selbst hochladen können. YouTube wird benutzt um Videos innerhalb der Seite abspielen zu können.
Vimeo
Vimeo ist ein Videoportal des Unternehmens Vimeo, Inc., bei dem die Benutzer auf dem Portal Videoclips ansehen, bewerten, kommentieren und selbst hochladen können. Vimeo wird benutzt um Videos innerhalb der Seite abspielen zu können.
Matomo
Matomo ist eine Open-Source-Webanwendung zur Analyse des Nutzerverhaltens beim Aufruf der Website.