18.12.2015
Das Problem der Mulden
Sie führen ein Randdasein und werden wenig beachtet: Mulden und Gräben. Völlig zu Unrecht. Schließlich gelangt das Regenwasser in Straßen ohne geschlossene Oberflächenentwässerung über Bankette in Mulden und Gräben, um dort verdunsten bzw. versickern zu können. Wenn das nicht möglich ist, staut es sich auf den Straßen oder Wegen. Zur Freude von Fußgängern und Radfahrern bilden sich dann viele große und kleine Pfützen.
Damit das nicht geschieht, kontrolliert ein Team vom Bernauer Bauamt regelmäßig, ob alles in Ordnung ist. Turnusmäßig werden auch Profilierungsarbeiten an Banketten und Mulden durchgeführt, um die Ableitung des Wassers und den Erhalt des Fassungsvolumens zu gewährleisten. So kürzlich erst in den Ortsteilen Schönow und Birkenhöhe sowie in den Siedlungsgebieten Eichwerder und Waldfrieden. Dann könnte ja eigentlich alles gut sein ... Ist es aber nicht.
„Leider werden immer wieder Grünabfälle wie Rasenschnitt oder Laub in die Mulden eingebracht, die deren Volumen erheblich minimieren. Länge, Breite und Tiefe sind anhand der aufzunehmenden Niederschlagsmengen ermittelt worden, insofern muss bei Verringerung des Fassungsvolumens mit auf der Fahrbahn verbleibendem Oberflächenwasser gerechnet werden“, verdeutlicht Andrea Jakisch vom Bauamt.
Dazu kommt ein weiteres Problem: Mulden werden auch gern zum Parken genutzt. Warum das nicht sein darf, erläutert die Bauingenieurin: „Die Versickerungswerte des Untergrundes spielen eine entscheidende Rolle bei der Bemessung der Muldengrößen. Diese verschlechtern sich durch das Parken im Bankett- und Muldenbereich, da aufgrund der unsachgemäßen Lasteintragung der Untergrund verdichtet wird. Der Zeitraum der Versickerung verlängert sich demnach und weitere Niederschläge können von der Mulde nicht aufgenommen werden.“ Klare Ansage also: Wer nicht durch Pfützen waten oder fahren möchte, parke sein Auto bitte ordnungsgemäß.
Wie immer liegen Licht und Schatten dicht beieinander. Viele Bernauer pflegen die Flächen und das Grün vor ihrer Haustür richtig gut. Dafür ein großes Dankeschön von Seiten der Stadtverwaltung. Im Übrigen gibt die Stadt Bernau pro Jahr etwa 120.000 Euro für die Reinigung von Mulden, Straßenabläufen, Schächten und Kanälen sowie die Reparatur von Regenentwässerungsanlagen aus.