10.05.2017

Bernauer gedachten der Opfer des Zweiten Weltkrieges

Denis Fabrichnikov von der von der russischen Botschaft (Mitte) schreitet zusammen mit Bürgermeister André Stahl und der Vorsitzenden der Stadtverordnetenversammlung Dr. Hildegard Bossmann zum Ehrenmal für die Gefallenen der Roten Armee. Foto: cf (Bild: 1/4)

8. Mai: Mit nachdenklichen und aufrüttelnden Worten oder einfach nur schweigend gedachten mehr als hundert Bernauer am Ehrenmal für die Gefallenen der Roten Armee an der Mühlenstraße und am gegenüberliegenden Deserteurdenkmal der Opfer des Zweiten Weltkrieges. Viele von ihnen legten Blumen und Kränze nieder. Eingeladen zum Gedenken an das Weltkriegsende vor 72 Jahren hatte das Bernauer Netzwerk für Weltoffenheit.

„Wir stehen heute hier an den Gräbern von Generalmajor Semjon Dawidow, der Leutnants Gawrilow, Kolimbenko, Sidorenko, Isatschenko, Achmat Fatkulin und weiterer, teilweise unbekannter hunderter Soldaten der sowjetischen Armee. Junge Soldaten und Offiziere, die sich tausende Kilometer aus den Weiten Russlands, aus dem Kaukasus, aus Kasachstan, aus Sibirien, aus Georgien, aus Tschetschenien im Großen Vaterländischen Krieg bis vor die deutsche Hauptstadt vorgekämpft hatten. Auf diesem Weg nach Berlin erlebten sie die total verbrannten und zerstörten russischen, ukrainischen, weißrussischen und polnischen Städte und Dörfer, sahen die erhängten und erschossenen Zivilisten, die Leichen ermordeter Greise, Frauen und Kinder, die ihrer im Kampf gefallenen Kameraden … Die Soldaten und Offiziere erlagen ihren schweren Verletzungen und starben – wenige Tage bevor die Waffen schwiegen. Nach kurzen Gefechten gegen den noch vorhandenen Widerstand innerhalb der Stadt wurde Bernau am 21. April gegen 10 Uhr unter Führung von Major Leonid Daniljuk, Kommandeur einer Einheit der 1. Belorussischen Front, befreit. Damit wurden größere Zerstörungen in der Stadt vermieden“, erinnerte Kerstin Kühn vom Stadtverband der LINKEN, der das Gedenken am Ehrenmal organisiert hat. Mit großer Besorgnis sehe sie, dass im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt antirussische Ressentiments in der deutschen Gesellschaft wiederaufleben und geschürt werden.

Bürgermeister André Stahl betonte, es sei die Verantwortung von Deutschland, deeskalierend zu wirken, Kriege zu verhindern.

Stellvertretend für die Russische Botschaft in Deutschland sprach Denis Fabrichnikov vor den Teilnehmern der Gedenkveranstaltung. Er dankte ihnen, dass sie das Andenken an Helden ehren, die ihr Leben geopfert haben, um den Krieg zu beenden. „Es kommt nun darauf an, uns im Sinne der Versöhnung zwischen unseren Völkern vorwärts zu bewegen, weiter zu arbeiten, unsere gemeinsame sichere Zukunft zu gestalten und ein neues Europa unabhängig von dem heutigen politischen Klima anzustreben. Ein Europa, das weiter friedlich zusammenwächst. Ein Europa, wo Probleme einvernehmlich gelöst werden und der Kooperationsansatz anstelle von Rivalität tritt. Ein Europa, das ohne Angst und voller Hoffnung in die Zukunft blicken kann.“

Ein starkes Plädoyer gegen Waffenexporte war das von der Evangelischen Jugendarbeit organisierte Gedenken am Deserteurdenkmal. Die Akteure appellierten an die Bernauerinnen und Bernauer, die Aktion Aufschrei „Stopp den Waffenhandel!“ zu unterstützen. „Wer Rüstungsgüter exportiert, trägt dazu bei, dass Menschen zur Flucht gezwungen werden“, so Eva Maria Rebs.

Ihren Abschluss fand die Gedenkveranstaltung mit einem vom Jugendclub Dosto organisierten Friedensessen auf dem Marktplatz.

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