11.10.2018

Bernau macht Kunst „erfahrbar“

Am Radfernweg Berlin-Usedom laden steinerne Skulpturen zum Verweilen ein.

Seit Anfang September ist der Radfernweg Berlin-Usedom zwischen Bernau und Biesenthal um ein paar Attraktionen reicher: Acht Plasiken bilden eine bildkünstlerische Linie zwischen den beiden Städten.

Produkte des Bildhauersymposiums 2017

Im vergangenen Jahr warteten beim deutsch-polnischen Bildhauersymposium „Into the blue – Werkstatt unter freiem Himmel“ 15 Tonnen Gestein darauf, in Skulpturen verwandelt zu werden. Der Verein Kultur im Bahnhof aus Biesenthal und die Stadt Bernau hatten die Veranstaltung initiiert und organisiert. Acht Bildhauerinnen und Bildhauer aus Deutschland und Polen trafen sich auf dem Festplatz am Eulenberg in Biesenthal und arbeiteten, wie der Veranstaltungsname es vorgab, unter freiem Himmel.

Die Qual der Wahl

In den drei Wochen hauchten die Bildhauerinnen und Bildhauer Sandstein, Augengneis, Findlingen und Metall Leben ein. Während dieser Zeit entstanden acht Skulpturen unter der Voraussetzung, dass sie ihren Platz am Radfernweg Berlin-Usedom finden werden und damit eine Verbindungslinie zwischen beiden Städten beschreiben.

Es gab dann nur noch eine Frage zu klären: Welche Kunstwerke bleiben in Biesenthal und welche gehen nach Bernau? Keine leichte Entscheidung, wie sich zeigte. Ursprünglich sollten fünf Skulpturen das Stadtbild von Biesenthal und drei Kunstwerke Bernau verschönern. Unerwartet einigten sich die Bürgermeister von Biesenthal und Bernau, Carsten Bruch und André Stahl, auf eine ausgewogene Verteilung. Jede Stadt sollte vier Skulpturen erhalten.

Unter Berücksichtigung der zukünftigen Skulpturen-Standorte entschieden sich die Bernauer Jury-Mitglieder um Bürgermeister André Stahl für „Boot vor Himmelszelt von Ufer zu Ufer“ des polnischen Bildhauers Stanisław Kilarecki, „Dive“ von Fabian Buske, die Cottaer Sandstein-Skulptur „Balder“ von Yauhenia Usimava sowie für das fünfteilige Kunstobjekt „Wolf am Dolmen“ von der Biesenthaler Bildhauermeisterin Anne Schulz.

Die Skulpturen erhalten ihren Standort

Nach dem Bildhauersymposium wurden von der Stadt Bernau die Vorbereitungen für die Aufstellung der Skulpturen getroffen. Die Kunstwerke wogen zwischen zwei und fünf Tonnen. Daher mussten zunächst statische Berechnungen erfolgen, auf deren Grundlage die Fundamente im Frühsommer dieses Jahres produziert wurden. Nach diesen Vorbereitungen konnten die Skulpturen Ende August aufgestellt werden.

Die Firma Lex Transporte lieferte als erstes das Kunstwerk „Boot vor Himmelszelt von Ufer zu Ufer“ nach Bernau. Auf dem Fahrradrastplatz in Lobetal fand es seinen neuen Standort. Die Biesenthaler Bildhauermeisterin Anne Schulz und ihr Mitarbeiter bereiteten die Skulptur für die Montage vor. Sie versahen zunächst die zwei Augengneis-Elemente und das Fundament mit Bohrlöchern, um später beides sicher miteinander verbinden zu können. Dann folgte die Aufstellung mit einem Autokran. Kein leichter Akt wie Dunja Marx vom Bernauer Bauamt schildert: „Die Skulptur Boot vor Himmelszelt von Ufer zu Ufer wiegt insgesamt fünf Tonnen. Sie besteht aus zwei Augengneis-Elementen und einem Metallboot, das die beiden Steine miteinander verbindet. Die Vorgaben des Bildhauers, wie Abstände und Ausrichtung der Steine, mussten exakt eingehalten werden - die Bohrungen und das Einsetzen der Skulptur war Arbeit auf Millimetermaß, während der schwere Koloss am Kran hing.“ Nach anderthalb Stunden war der Aufbau vollbracht.

In den darauffolgenden zwei Tagen wurde „Balder“, ein Waldgott aus der nordischen Mythologie, im Kreisverkehr am Wasserturm und das Kunstobjekt „Dive“, das den stilisierten Körper einer Frau darstellt, am Teich in Ladeburg aufgestellt. Zum Schluss erhielt die Skulptur „Wolf am Dolmen“ in den Neuen Gärten am Panke-Mäander ihren neuen Standort.
Die Kunstwerke werden eingeweiht

Am 9. September, dem Tag des offenen Denkmals, wurde die Skulpturenlinie zwischen Biesenthal und Bernau eröffnet. Unter dem Tagesmotto „Entdecken, was uns verbindet“ nahmen über 60 interessierte Besucher per Rad und Busshuttle an der Radtour teil, mit der die Linie eingeweiht wurde. Vorneweg traten die Bürgermeister André Stahl und Carsten Bruch in die Pedale. Die jüngsten Begleiter, die die 14 Kilometer lange Tour vom Anfang bis zum Ende tapfer mitradelten, waren die fünfjährigen Zwillinge Kolja und Malte aus Biesenthal. Am Kunstwerk „Wolf am Dolmen" angekommen, das als Picknick-Platz konzipiert wurde und als solcher benutzt werden kann, fand abschließend ein zünftiges Picknick statt. Damit waren alle acht Skulpturen durch die Bürgermeister André Stahl und Carsten Bruch feierlich der Öffentlichkeit übergeben.
„Der Radtourismus zählt zu den wichtigsten Segmenten im Tourismus der Stadt Bernau. Eine Sonderrolle als bedeutender Imageträger für die Stadt nimmt dabei der Radfernweg Berlin-Usedom ein. Diesen Weg hat Bernau durch die Skulpturen bereichert und somit ein weiteres kulturelles und touristisches Highlight geschaffen. Ich freue mich, dass wir jetzt das Besondere im Kleinen am Wegesrand bieten können. So etwas schätzen die Gäste an unserer Stadt sehr“, sagt Monika Müller, Leiterin der Tourist-Information.


Für die Arbeit an den Skulpturen erhielten die Bildhauerinnen und Bildhauer jeweils ein Honorar von 2.000 Euro. Die acht Kunstobjekte bleiben Eigentum der Künstler, gehen aber als Dauerleihgaben an die Städte Bernau und Biesenthal.


Die Skulpturenstandorte

Bernau

1. „Wolf am Dolmen“: Neue Gärten am Panke-Mäander (Hesselweg)

2. „Balder“: Kreisverkehr am Wasserturm (Mühlenstraße/Schönower Chaussee/Oranienburger Straße)

3. „Dive“: am Teich in Ladeburg (An der Kirche/Schmetzdorfer Straße)

4. „Boot vor Himmelszelt von Ufer zu Ufer“: Fahrradrastplatz Lobetal (Bodelschwinghstraße/Ladeburger   Weg)

Biesenthal

5. „Das Brückenprojekt“: Fahrradrastplatz an der Langerönner Wendeschleife (Langerönner Weg)

6. „Spring!“: Am Pflasterdenkmal (August-Bebel-Straße/Grünstraße)

7. „Menschen im Kreis“ Grundschule "Am Pfefferberg" (Bahnhofstraße 9-12)

8. „Es sei nicht nur Sein, sondern auch Werden“: Fischerkiez (Breite Straße/Fischerstraße; am Denkmal für die Gefallenen des Krieges 1870/71)


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