28.04.2017
Auf den Spuren des Baumeisters Gustav Lilienthal
Am ersten und zweiten Maiwochenende erinnert das Heimatmuseum der Stadt Bernau bei Berlin mit dem Projekt „Brüder der Landstraße“ an den Sozialreformer und Baumeister Gustav Lilienthal, der auch in Bernau architektonische Spuren hinterlassen hat. Der Bruder des bekannten Flugpioniers hatte im Ortsteil Lobetal „zerlegbare Häuser“ errichtet, mit denen rasch Wohnraum für Obdachlose geschaffen werden konnte. Mit Open-Air-Kino, Expertenrunden und Mitmachaktionen wird das historische Erbe gewürdigt, diskutiert und auf die aktuelle Wohnungsfrage bezogen (Konzept: Janina Janke und Julie Rüter).
Am ersten Wochenende, am Samstag, den 6. und Sonntag, den 7. Mai, stehen Lilienthals „zerlegbare Häuser“ im Mittelpunkt, die bis vor Kurzem in Lobetal standen und zumindest in Teilen erhalten geblieben sind. Radfahrbegeisterte können den Umzug dieser Teile von Lobetal nach Bernau (Stadtpark) begleiten und sich anschließend beim Grillfest in der Nähe des Stadtgärtnerhauses stärken. Falls im Laufe des Abends Fragen zu Lilienthals Projekt auftauchen: Tags darauf haben Interessierte die Möglichkeit, fünf Experten zu dessen „zerlegbaren Häusern“, ihrer sozialen und architektonischen Bedeutung sowie zum Grundrecht auf Wohnen zu befragen.
Ein kleiner Vorgeschmack auf das zweite Maiwochenende: Hier geht es um den aktuellen Bezug der Wohnfrage - der Dokumentarfilm „Die Stadt als Beute“ ist im Open-Air-Kino zu sehen, Hobby-Handwerker können an einem so genannten „Little Home“ für Obdachlose mitbauen und im abschließenden Podiumsgespräch geht es um das „Recht auf Wohnen“. Weitere Informationen folgen.
„Brüder der Landstraße“ ist ein Projekt des Heimatmuseums der Stadt Bernau bei Berlin in Zusammenarbeit mit der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal. Zugleich ist es der zweite Teil des Gesamtprojekts „ANKOMMEN bauen wohnen leben“. Dieses wird aus dem Fonds „Stadtgefährten“ der Kulturstiftung des Bundes finanziert und ist damit eines von bundesweit 13 geförderten Vorhaben, die die Bürgerinnen und Bürger von Städten bis zu 250.000 Einwohnern an der Museumsarbeit beteiligen.
Programm des ersten Maiwochenendes:
Samstag, 6. Mai, 11 Uhr, Bushaltestelle Lobetal-Dorf: Start eines Festumzugs mit Fahrrädern zum Stadtpark Bernau – Überreste der Lilienthal-Modulhäuser werden zum Ausstellungsort gebracht; 12.30 Uhr, Stadtpark Bernau: Übergabe der Barackenelemente und anschließende Grillparty
Sonntag, 7. Mai, 15 Uhr, Stadtpark Bernau (Am Stadtgärtnerhaus): Expertengespräch „Gustav Lilienthal und das Recht auf Wohnen“. Mit Jan Cantow (Hoffnungstaler Stiftung Lobetal), Bernd Eccarius-Otto (Heimatmuseum Bernau bei Berlin), Dr. Bernd Lukasch (Lilienthal Museum Anklam), Eberhard Schultz (Eberhard Schultz Stiftung für soziale Menschenrechte) und Friedemann Seeger (baudenkmal bundesschule bernau bbb e. V.). Moderation: Annekathrin Bach (Schauspielerin)
Vorschau:
Freitag, 12. Mai, 21 Uhr, Stadtpark Bernau (Am Stadtgärtnerhaus):
Freiluft-Filmabend
Samstag, 13. Mai, 11 Uhr, Stadtpark Bernau (Am Stadtgärtnerhaus): Bau-Workshop mit Sven Lüdecke
Sonntag, 14. Mai, 15 Uhr, Stadtpark Bernau (Am Stadtgärtnerhaus): Podiumsgespräch „Recht auf Wohnen – Tendenzen und Initiativen“