24.04.2008
Archäologen entdeckten Reste des Berliner Tores
Reste der einstigen Befestigungsanlage vor der Stadtmauer wurden jetzt bei Bauarbeiten in der Berliner Straße entdeckt. So Holzpfosten, auf denen die womöglich älteste Brücke von Bernau stand, und Fundamente eines so genannten Vortores. Vor dem einstigen Berliner Tor gab es einen 18 Meter breiten Graben, über den eine von Holzpfosten getragene Brücke führte. „Die Pfosten stammen wahrscheinlich aus dem 13. Jahrhundert“, informiert Grabungsleiter Dr. Manfred Roeder. Das exakte Alter der Hölzer werde bei Untersuchungen im Deutschen archäologischen Institut in Berlin ermittelt.
Bei den Ausschachtungsarbeiten kamen auch Uferrandbefestigungen sowie Scherben aus der Renaissancezeit ans Tageslicht. Zu klären bleibt noch die Herkunft verschiedener Stein- und Ziegelfunde. Bauamtsleiter Manfred Thurn ist begeistert von den Funden, die weitere Einblicke in die Stadtgeschichte erlauben. Allerdings sei es durch die archäologischen Untersuchungen zu ein bis zwei Tagen Verzögerung bei den Bauarbeiten gekommen. Er freut sich, dass es im neuen Straßenpflaster eine symbolische Nachbildung des Berliner Tores geben wird. „Damit erfahren auch in der Stadtgeschichte nicht so Bewanderte, an welchem historischen Ort sie sich befinden.“
Bildtext: Dr. Manfred Roeder und Nicole Werrn von der Firma archäologischer service roeder beim Freilegen der Holzpfeiler in der Berliner Straße