16.03.2018
20. März: Lesung in der Skulpturensammlung
Für Dienstag, dem 20. März, lädt das Kulturamt zu einer Lesung in die Ausstellungsräume in die Alte Goethestraße 3 ein. Der Maler Hans-Hendrik Grimmling liest ab 19 Uhr aus seiner Autobiografie „Die Umerziehung der Vögel – ein Malerleben“.
Das künstlerische Werk des 1949 geborenen Hans-Hendrik Grimmling zählt heute zu den „großen Positionen der europäischen Avantgarde“ – so ist es zu ihm ausgewiesen. In seinen zumeist großflächigen Bildern teilt er sich über Metaphern mit: Vögel, Kreuz, Knoten, Segel. Seine Bildmotive sind Gestürzte und Gequälte, die sich in der figürlichen Darstellung ebenso finden lassen wie in der Abstraktion. Hans-Hendrik Grimmling, in einer Kleinstadt bei Leipzig aufgewachsen und an den Kunsthochschulen Dresden und Leipzig ausgebildet, ist ein ewig Unangepasster, er hinterfragt, er stellt in Zweifel. Das hat seinen Lebensweg bestimmt. In seiner Autobiografie erzählt er von seiner Zeit bis 1986 als Maler in der DDR und nach 1986 als Künstler in West-Berlin.
Der Eintritt kostet 6, ermäßigt 5 Euro. Kartenvorbestellungen sind möglich unter kulturamt@bernau-bei-berlin.de, Tel. (0 33 38) 365-311 und info@schatzinsel-bernau.de, Tel. (0 33 38) 76 19 91.
Stationen seines Lebens:
Hans-Hendrik Grimmling wurde 1947 in Zwenkau bei Leipzig geboren, studierte ab 1969 Malerei an der Hochschule für Bildenden Künste Dresden, seit 1970 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig bei Werner Tübke und Wolfgang Mattheuer. 1974 bis 1977 war er Meisterschüler der Hochschule für Bildenden Künste Dresden bei Gerhard Kettner. Seit 1977 Mitglied des Verbandes Bildender Künstler im Bezirksverband Leipzig und bis 1986 freischaffend als Maler und Grafiker in Leipzig tätig. 1986 Ausreise nach West-Berlin. Nach dem Fall der Mauer beteiligte er sich an den deutsch-deutschen Kunstdebatten und reagierte darauf mit Werkreihen, die die nicht bewältigte deutsche Vergangenheit zum Thema haben. Von 2001 bis 2017 lehrte er an der Berliner Technischen Kunsthochschule, seit 2006 als Professor. Zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland, einzeln zuletzt in den Kunstsammlungen Chemnitz (2016) und in der Vertretung des Freistaates Sachsen beim Bund, Berlin (2017) sowie beteiligt in der Ausstellung „Hinter der Maske“ im Museum Barberini, Potsdam (2017/18).
Über sein Werk:
Es ist der überraschende, immer ganz eigene, so eigenwillige Blick eines unangepassten Künstlers, Malers, Denkers mit aufbegehrendem Temperament und intellektueller Unruhe, mit dem Hans-Hendrik Grimmling seinen Werdegang von den Anfängen im ersten Atelier in der sächsischen Kleinstadt Zwenkau über den ersten Zeichenunterricht in Leipzig schildert, wo sich für ihn schon in jungen Jahren das „Verhängnis Kunst“ andeutet und er sich später mit dunklen, bestürzenden Vogelmetaphern von den Realismen der „Leipziger Schule“ abwendet. Als Mit-Initiator des legendären „1. Leipziger Herbstsalons“ 1984, der von den DDR-Behörden als konterrevolutionär eingestuft wurde, treibt es ihn 1986 nach West-Berlin.
Er beschreibt den schwierigen Neuanfang im Westen, porträtiert Künstlerfreunde und Weggefährten [Lutz Dammbeck, Günter Firit, Lutz Friedel, Frieder Heinze, Peter Herrmann u.a.], rekapituliert seine Erfahrungen mit dem „deutsch-deutschen Bilderstreit“ und bestimmt nachdenklich eigene künstlerische Positionen.
(Aus dem Klappentext einer 2008 im Mitteldeutschen Verlag, Halle a. d. Saale, erschienenen Publikation)
KONTAKT
Kulturamt Stadt Bernau bei Berlin
Telefon: (03338) 365-311, E-Mail: kulturamt@bernau-bei-berlin.de
Kunstraum Innenstadt
Alte Goethestraße 3
Telefon (03338) 7068756
ÖFFNUNGSZEITEN
Donnerstag 10–18 Uhr; Samstag 10–16 Uhr; feiertags geschlossen
Ausstellungsbesuche durch Gruppen und Schulklassen nach Vereinbarung