03.09.2014
14. September: Eröffnung des Kunstprojekts KONTEXT LABOR BERNAU
Am 14. September, dem Tag des offenen Denkmals, wird um 11 Uhr im Kantorhaus das experimentelle Kunstprojekt der Stadt Bernau bei Berlin und des Instituts für Kunst im Kontext der Universität der Künste Berlin eröffnet. KONTEXT LABOR BERNAU. In Anwesenheit der Künstler werden die Standorte der Innenstadt besucht und die Projekte vorgestellt. Mit Führungen, Performance, Lesung, Musik und Wiesenpicknick geht die Eröffnung um 14.30 Uhr in Bernau-Süd (Wiese im Bereich Fahrradweg/Saturnring) weiter.
Das Kunstprojekt ist als Ort der Begegnung und des künstlerischen Austausches zwischen Bewohnerinnen und Bewohnern der Stadt Bernau und jungen internationalen Kunstschaffenden konzipiert. Neun Künstlerinnen und Künstler aus acht Ländern, alle Studenten am Institut für Kunst im Kontext der UdK Berlin, entwickeln seit Mai Teilprojekte im Stadtraum. Dabei waren und sind BernauerInnen aufgerufen an den Aktionen aktiv mitzuwirken. In acht Projekten, ob Ausstellungen, Performances, künstlerischen Interventionen, Spaziergängen oder Videokunst, werden lokale Geschichten erkundet, persönliche Geschichten festgehalten und Verlorenes wieder ins Bewusstsein geholt. So entstehen Kunstaktionen und temporäre Kunstwerke, die vom 14. September bis zum 7. November an mehreren Orten zu erleben sind.
Die Projekte im Einzelnen:
Im Kantorhaus entstand zusammen mit BürgerInnen ein partizipatorisches Museum mit persönlichen Gegenständen und den dazugehörigen Geschichten (Jenseits der Gegenstände, Alexis Hyman Wolff/USA). In Bernau-Süd haben die BewohnerInnen, zusammen mit Jelena Fuzinato (Bosnien-Herzegowina), ein temporäres Kunstmuseum in mehreren Wohnungen vor Ort ins Leben gerufen (Museum Bernau-Süd). Im Sommer fand in der FRAKIMA ein Schreibworkshop mit dem Dichter Christoph Szalay (Österreich) statt. Die Ergebnisse werden in Lesungen und einer künstlerischen Intervention in der Klementstraße 10/Angergang präsentiert (ich habe meine wunden weiß gezeichnet). Am Projekt „Frauenbilder Bernau“ von Valentina Utz (Chile) nehmen Frauen im Alter über 60 Jahren teil. Thema ist die Rolle der Frau in einer historischen Perspektive. Jonathan Ryall (Großbritannien) sprach mit Passanten auf den Straßen über ihre Vorstellungen zur Kunst. Ab 15. September wird er im Projektpavillon im Stadtpark mit Interessierten Workshops abhalten und die Ergebnisse in wechselnden Ausstellungen präsentieren (Going Public). Eine Gruppe von Schülern des Barnim-Gymnasiums Bernau entwickelt mit Alien Oosting (Niederlande) ein Dokumentarprojekt über die Geschichte eines Plattenbaus, ausgehend vom Flächenabriss der Bernauer Altstadt Ende der 1970er Jahre und der kompletten Neuprojektierung der Innenstadt. Die Begleitausstellung wird im Mühlentor gezeigt. Die Intervention von Lisa Schwalb (Deutschland) ermutigt ab Mitte September Bernauerinnen und Bernauer zu einer Sprech- und Zuhöraktion im öffentlichen Raum (So spreche ich mich los – Sitzgelegenheiten). Zudem ist eine Installation von Malvina Pangiotidi und Giannis Delagrammatikas (Griechenland) mit dem Titel „Am Henkerhaus, 16321“ zum Thema Hexenverfolgung im Henkerhaus zu sehen.