05.10.2016

11. Oktober: Kunstraum-Gespräch über den Bildhauer René Graetz

Die "Große Schwimmerin" von René Graetz steht im Bernauer Goethepark, Foto: M. Winkler

Um den Bildhauer „René Graetz, einen Weltbürger in der DDR“ geht es am Dienstag, dem 11. Oktober, ab 19 Uhr im Kunstraum-Gespräch. Moderiert wird die Veranstaltung in den Ausstellungsräumen Alte Goethestraße 3 von Thomas Kumlehn, dem Kurator der Ausstellung Skulpturensammlung der Waldsiedlung Bernau. Einen einführenden Vortrag hält die Kunsthistorikerin Dr. Barbara Barsch. Der Eintritt ist frei.


„René Graetz – ein Weltbürger in der DDR“

Von Thomas Kumlehn

Die Biografie von René Graetz (1908–1974) enthält viel Stoff für ein kommunistisches Abenteuerbuch. Er zog mit 18 Jahren, nach einer Lehre als Tiefdrucker in Berlin, mit seinem Vater nach Zürich, schon drei Jahre später, 1929, war er in Kapstadt als Drucker tätig. Politisch links orientiert, arbeitete er in der Kommunistischen Partei Südafrikas und mit den Gewerkschaften der Drucker und Seeleute zusammen. Seit 1932 besuchte er eine Bildhauerklasse der Primavera School of Arts and Crafts, Kapstadt und war seit 1935 als Bildhauer tätig. Dreißigjährig kehrte René Graetz nach Europa zurück, zunächst in die Schweiz und nach Frankreich. Seit 1939 lebte er in London, arbeitete dort bis zu seiner Internierung in Kanada (1940/41) für seinen Lebensunterhalt als Heizer und Drucker. Danach lebte er wiederum in London, lernte dort 1943 den englischen Bildhauer Henry Moore, der ihn nachhaltig beeinflusste, und weitere Künstler der Parkhillroad-Gruppe kennen.

1944 heiratete René Graetz die irische Grafikerin Elizabeth Shaw, siedelte mit ihr nach Berlin über und war dort seit 1948 freischaffend tätig. Er reiste in den 50er Jahren mit Herbert Sandberg durch Italien und mit Fritz Cremer, Gustav Seitz, Waldemar Grzimek, Ruthild Hahne und Walter Howard nach Moskau. Im selben Jahrzehnt arbeitete er als Bildhauer mit weiteren Künstlern wie Cremer, Grzimek und Hans Kies für die Denkmalanlagen der Konzentrationslager Buchenwald und Sachsenhausen.

Im von Barbara Barsch im Rahmen ihrer Promotion zum Thema „Leben und Werk des Bildhauers René Graetz“ erstellten Werkverzeichnis ist unter der Nr. 37 die „Große Schwimmerin“ verzeichnet. Datiert 1958 entstand der Erstguss für Bad Liebenwerda. Der Zweitguss – unverhältnismäßig aufwendig 1968 hergestellt – entstand im Auftrag des Ministeriums für Staatssicherheit für die Waldsiedlung. Seit 2015 befindet sich die Skulptur im Bernauer Goethepark.

Weitere Informationen: Kulturamt der Stadt Bernau bei Berlin, Telefon (03338) 365-311, E-Mail kulturamt@bernau-bei-berlin.de

Kunstraum Innenstadt
Alte Goethestraße 3, Telefon (03338) 706 87 56
Geöffnet Mittwoch 10-18 Uhr, Samstag 10–16 Uhr, feiertags geschlossen, Ausstellungsbesuche von Gruppen und Schulklassen nach Vereinbarung

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