Lobetal
Lobetal, 1906 durch Pastor Friedrich von Bodelschwingh als Kolonie für die Obdachlosen der Großstadt Berlin gegründet, ist heute geprägt durch seine Wohnstätten, Betreuungseinrichtungen und Werkstätten für alte, behinderte, anfalls– und suchtkranke Menschen.
Hoffnungstaler Stiftung Lobetal
Die Hoffnungstaler Stiftung Lobetal als Träger dieser Einrichtungen hat ihren Stammsitz in der Ortschaft Lobetal. Nach der Wende 1989 hat sich das Ortsbild dank zahlreicher Neubauten und der behindertengerechten Umgestaltung von Straßen und Plätzen stark verändert. Erhalten blieben jedoch die parkähnliche Gesamtgestaltung, das integrative Miteinander der Menschen und die Offenheit gegenüber Besuchern aus nah und fern.
Eingebunden in eine landschaftlich reizvolle Umgebung liegt Lobetal direkt am Radfernwanderweg Berlin–Usedom. Dieser führt von Ladeburg kommend durch Lobetal und nimmt dann seinen weiteren Verlauf durch das teilweise als Naturschutzgebiet ausgewiesene Biesenthaler Becken nach Biesenthal.
Seit Anfang 2003 gehört Lobetal und einer Gemarkung von 796 Hektar als Ortsteil zur Stadt Bernau bei Berlin.
Alte Schmiede
Zwanzig Jahre nach Ortsgründung wurde 1926 für die seinerzeit mit Pferden betriebene Landwirtschaft der HtA Lobetal eine Schmiede gebaut, die bis 1992 in Betrieb war. Durch Strukturanpassungen verlor das Gebäude seine bisherige Bestimmung. 1998 begannen die Rekonstruktionsarbeiten, bei denen die Bausubstanz und wesentliche Einrichtungen für eine neue Nutzung erhalten werden konnten. Ein Schild am Eingang weist darauf hin, dass das Vorhaben vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und vom Land Brandenburg kofinanziert wurde. Am 13. April 1999 wurde das Haus als Touristentreff eröffnet und dient seitdem der Förderung des Tourismus in der Region und als integrative Begegnungsstätte für Behinderte und Nichtbehinderte, Gäste und Einheimische, Wanderer und Radler.
Der am 10. April 1999 gegründete Verein Alte Schmiede Lobetal e. V. kümmert sich ehrenamtlich um Öffnung und Erhaltung des Touristentreffs. Er sorgt für ein Angebot an Kuchen, Kaffee und Erfrischungsgetränken. In einem Teil des Raumes sind Originalwerkzeuge und Einrichtungsgegenstände des Schmiedehandwerks ausgestellt, zum Beispiel ein 198 Kilogramm schwerer Amboss aus dem Jahr 1928. Zu den kulturellen Höhepunkten von Lobetal zählen das Jahresfest der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal mit einem bunten, familienfreundlichen Programm, das immer am dritten Sonntag im Juni stattfindet, sowie das Erntedankfest mit Festumzug.
Text: Verein Alte Schmiede Lobetal e. V.