Igel
Der Igel ist in vielen Gärten ein gern gesehener und willkommener Gast oder Mitbewohner. Früher war er oft abends anzutreffen – heute steht er auf der „Vorwarnliste" der gefährdeten Säugetiere Deutschlands (Rote Liste). Der Verlust von naturnahen Gärten, intensive Gartenpflege, Versiegelung von Flächen und monotone Kulturlandschaften sorgen dafür, dass der Igel kaum noch Lebens- und Rückzugsorte sowie ein ausreichendes Nahrungsangebot findet. Zusätzlich kommen noch Verluste durch den Straßenverkehr oder Mähgeräte dazu. Dem entgegen wirken unter anderem „igelfreundliche Gärten"
Igelfreundlicher Garten
Auch wenn es keine Patentlösung gibt, damit ein Igel sich dauerhaft in einem Garten ansiedelt, gibt es einiges was man für das Wohlergehen von Igeln tun kann, um sie in den eigenen Garten einzuladen. Außerdem kommt ein igelfreundlicher Garten nicht nur Igeln zugute, sondern ist auch für andere Tiere, Pflanzen und Menschen ein kleines „Paradies". Dabei sollte man unter anderem beachten:
- Natürliche Strukturen schaffen und erhalten, z. B. Wildblumenwiesen, heimische Sträucher (z.B. als Wildstrauchhecken) und Stauden, Trockenmauern und/oder Steinhaufen, unversiegelte Wege und Plätze (z.B. Rindenmulch), Fassadenbegrünung, Reisig-, Laub-, Totholz- und/oder Komposthaufen, Igelhäuser/Igelquartiere, Insektenquartiere, Ohrwurmquartiere etc.
- Durchlässe/„Schlupflöcher" in Einfriedungen/Zäunen ö.ä. bis Spalte zwischen Boden und „Zaunelement"
- Lichtschächte, Gruben, Kellerfenster o.ä. abdecken bzw. Holzbrett als Fluchtmöglichkeit
- Teiche so gestalten, dass Tiere, falls sie reinfallen sollten, die Möglichkeit haben wieder herauszukommen
- Verzicht auf den Einsatz von Giften (Schädlingsbekämpfung), Giftköder und Kunstdünger
- Verzicht/Reduzierung von künstlichen Lichtquellen
- Gartenschuppen o.ä.: kleine Öffnung/Klappe in Außenwand (Einsperren verhindern)
- Müllsäcke, Netze etc. nicht (am Boden) rumliegen lassen
- „extensive" Gartenbewirtschaftung bzw. -pflege
- „Igeltränken": flache Schale/Blumentopfuntersetzer mit Wasser hinstellen (täglich saubermachen und Wasser wechseln) – keine Milch
Igelgefahren durch Mähroboter
Jeder Mensch hat eine eigene Vorstellung davon, wie ein schöner Garten aussehen sollte. Für manche gehört ein stets kurz gemähter „englischer Rasen" dazu. Doch aus ökologischer Sicht bietet eine solche Fläche kaum einen Mehrwert für Insekten und andere Tiere, da dort wichtige Blühpflanzen und Kräuter fehlen, die als Nahrungsquelle dienen könnten. Doch nicht nur das: Häufiges Rasenmähen entzieht vielen Kleintieren auch wertvolle Versteckmöglichkeiten und Rückzugsorte. Ein weiterer Nachteil ist, dass frisch geschnittenes Gras ohne regelmäßige Bewässerung in der Sonne schnell austrocknet und braun wird. Gerade in trockenen Sommermonaten ist es jedoch sinnvoll, mit Wasser sparsam umzugehen. Neben den ökologischen Auswirkungen erfordert intensives Mähen auch viel Zeit, verbraucht Energie und kann eine erhebliche Lärmbelastung darstellen.
Um zumindest den Zeitaufwand und die Geräuschkulisse zu reduzieren, greifen viele Gartenbesitzerinnen und -besitzer inzwischen auf Mähroboter zurück. Doch trotz der offensichtlichen Vorteile dieser Geräte sollte man auch die möglichen Risiken nicht außer Acht lassen. Besonders für Wildtiere wie Igel können Mähroboter eine ernsthafte Gefahr darstellen – insbesondere dann, wenn sie unbeaufsichtigt oder in den Abend- und Nachtstunden eingesetzt werden. Igel fliehen bei Gefahr nicht, sondern rollen sich instinktiv zusammen und verharren regungslos. Besonders ältere Mähroboter-Modelle erkennen solche Hindernisse oft nicht und können die Tiere schwer verletzen oder sogar töten. Vor allem Jungigel sind gefährdet. In vielen Fällen bleiben diese Vorfälle unbemerkt, da verletzte Tiere sich ins Dickicht zurückziehen. Auch kleinere Gartenbewohner wie Insekten, Spinnen, Schnecken, Eidechsen oder Amphibien können durch die Klingen der Roboter erheblichen Schaden nehmen. Sogar neugierige Haustiere können in gefährliche Situationen geraten.
Bevor man sich für den Einsatz eines Mähroboters entscheidet, sollte man daher gut abwägen, ob dieses Gerät tatsächlich notwendig ist. Falls man sich für einen Mähroboter entscheidet, ist ein verantwortungsvoller Umgang unerlässlich, um sowohl Menschen als auch Tiere und die Natur zu schützen.
Deshalb sollte man zum Beispiel auch im hohen Gras, im dichten Unterwuchs und and den Rändern des Gartens mit Motorsensen, Rasentrimmern und Kantenmähen achtsam umgehen, denn Igel und andere Tiere verstecken sich dort gerne.
Erste Hilfe & Auffangstationen
- Igel gefunden: Was tun? (NABU)
- Igel – Auswilderungsstation Bernau b. Berlin e.V.
- Felidae Wildkatzenzentrum (Wildtiere)
- Hazel hilft Panketaler und Bernauer Tieren
- Örtliche Tierrettung für Berlin und Brandenburg
Weiterführende (Igel-)Informationen (Auswahl)