Stadtforst
Die grüne Lunge Bernaus - der Stadtforst. Nachhaltigkeit und beständige Pflege auf knapp 1700 Hektar.
Bernau ist nicht nur eine Stadt nah an der Metropole Berlins, sie ist auch eine Stadt mit viel Grün. Bernau ist mit fast 1700 Hektar Stadtwald ein großer Waldbesitzer. Die Hege und Pflege ihres Waldes lässt sich die Kommune Bernau bei Berlin einiges kosten, zum Beispiel einen eigenen Förster sowie die langfriste Fachkräftesicherung durch die Ausbildung von jungen Menschen zu Forstwirten. Täglich sind die neun Kollegen aus dem Bereich Forst im Stadtwald unterwegs, pflegen, fällen und pflanzen.
Der Bernauer Stadtwald ist wie so viele Wälder in Deutschland kiefernbetont. Das hängt mit der Geschichte Deutschlands zusammen. Nach 1945 fanden auch in Bernau die Reparationshiebe statt. Der ursprüngliche Wald wurde abgeholzt, um den Wiederaufbau der zerstörten Städte der Alliierten zu unterstützen. Deshalb gibt es noch viele Monokulturen, die jetzt 60 bis 70 Jahre alt sind.
Der Waldumbau begann in Bernau zirka 1990. In den ersten Jahren wurde der Stadtwald durch das Land Brandenburg bewirtschaftet. Seit etwa vier Jahren hat die Stadt einen eigenen Förster und übernimmt die Bewirtschaftung des Stadtwaldes vollständig in Eigenregie. Zum sukzessiven, nachhaltigen Waldumbau gehört die Verringerung der Monokultur Kiefer. Das macht den Wald insgesamt widerstandsfähiger. Die Fichte beispielsweise kommt nicht gut mit den Klimaver-änderungen klar, daher wird versucht, Birke, Ahorn und Eichen einzupflanzen.
In erster Linie ist der Bernauer Stadtwald Erholungswald. Ein Großteil des städtischen Forstes liegt in Waldfrieden um das UNESCO-Weltkulturerbe Bauhaus sowie um den Liepnitzsee oder in Nachbarschaft der Schönower Heide. Deshalb gehören Arbeiten im Rahmen der Verkehrssicherung zu den Schwerpunktarbeiten. Von Frühling bis Herbst gibt es einen starken Besucherdruck im Stadtwald, da werden die Bäume an Wegen und Rastplätzen in festen Abständen kontorlliert, Totholz und Bruchstellen beseitigt, sowie die ausgewiesenen Wege gesichert.
Die Waldpflege findet in besonders sensiblen Bereichen mit traditionellen Methoden wie dem Rückepferd statt. Der Harvester kommt aber ebenfalls zum Einsatz, um die Kiefernbestände zu entwickeln.
Zum Stadtforst Bernau gehört auch der Friedwald, der aktuell 30 Hektar umfasst. Hier finden Menschen zu den Wurzeln der Bäume ihre letzte Ruhestätte. Friedwaldbestattungen werden immer beliebter, 2023 fanden mehr als 530 Bestattungen in der Natur statt.
Die Stadt hegt und pflegt ihren Wald, um ihn langfristig klimastabil umzuwandeln. Dazu werden neue Baumarten gepflanzt. Gefällte Bäume, Bruchholz nach Sturmschäden oder Holz, welches aufgrund von Krankheit geschlagen wurde, wird regional verkauft.
Arbeit gibt es ganzjährig im Wald.