03.07.2018
Vorbereitungen zur Sanierung des Teufelspfuhls laufen auf Hochtouren
Seit April werden die ersten Sanierungsbrunnen in der Umgebung des Teufelspfuhls installiert, um das Gewässer und die Bodenschichten in unmittelbarer Nähe von Schadstoffen zu befreien.
Diese Schadstoffbelastung rührt noch von einem Unfall in den 1960er Jahren her, als in der benachbarten Kaserne der Sowjetarmee (ehemaliges Heeresbekleidungsamt) Lösungsmittel ausgetreten und in den Untergrund sowie in den nahegelegenen Teufelspfuhl gelangt waren. Die Schadstoffe sind bis heute im Grundwasser vorhanden und auch im Boden, wo sie sich sehr langsam, aber konstant nach Westen ausbreiten. Damit gefährden sie langfristig das Bernauer Trinkwasser, das auch aus dem Wasserwerk Schönow gespeist wird. Um die Schadstoffe aus dem Untergrund zu filtern und den Teufelspfuhl als Gewässer für die Bernauer wieder nutzbar zu machen, wird das Grundwasser in der Umgebung in den kommenden fünf Jahren saniert.
Dafür werden die rund 30 Sanierungsbrunnen benötigt, die bis September eingerichtet und über ein Leitungsnetz an eine zentrale Filteranlage angeschlossen werden. Aus bis zu 35 Metern Tiefe wird dann das belastete Grundwasser entnommen, gefiltert und gereinigt in den Teufelspfuhl gespeist. Zu diesem Zweck hat die Stadt mit der Deutschen Bahn AG, die ebenfalls Flächen in diesem Bereich besitzt, und der Brandenburgischen Bodengesellschaft einen entsprechenden Kooperationsvertrag geschlossen.
Von der bisherigen Belastung betroffen sind der See und der umgebende Untergrund, nicht jedoch die Bodenoberfläche. Daher kann schon bald mit den ersten Maßnahmen zur Gestaltung des so genannten Panke-Parks begonnen werden, der rund um den Teufelspfuhl entstehen wird. Geplant ist, das etwa 19 Hektar große Gelände schrittweise als Park der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Derzeit werden die Entwürfe für ein künftiges Wegenetz erarbeitet. Das neue Naherholungsgebiet wird später von mehreren Seiten aus erreichbar sein, unter anderem auch von dem Gebäudekomplex des ehemaligen Heeresbekleidungsamts, in dem zu DDR-Zeiten die Sowjetarmee untergebracht war und in dem aktuell 640 Wohnungen entstehen. Auch eine Kita mit rund 150 Plätzen wird unmittelbar in der Nähe neu gebaut.
Die Sanierung des Grundwasserschadens am Teufelspfuhl ist die grundlegende Voraussetzung für die Entwicklung des gesamten Areals. In wenigen Jahren können die Bernauer in dieser „grünen Oase mitten in der Stadt" Erholung finden und ihre Freizeit verbringen. Angedacht sind beispielsweise ein Naturlehrpfad, Streuobst- und Bienenwiesen sowie mehrere Sport- und Spielflächen.
Die Kosten für die Sanierungsmaßnahme belaufen sich auf rund 2,4 Millionen Euro. Ein Großteil davon – etwa 1,7 Millionen Euro – stellt das Land Brandenburg im Rahmen des Stadt-Umland-Wettbewerbs aus EU-Fördermitteln zur Verfügung.