22.07.2021

Start für erste Smart-City-Anwendungen

Sven Anders und sein Kollege Richard Gäth am Dashboard. Hier werden die von den Sensoren gemessenen Daten visualisiert und können von den Stadtwerken Bernau ausgewertet werden. (Foto: Sven Anders, Stadtwerke Bernau)

Pressemitteilung der Stadtwerke Bernau

Stadtwerke Bernau lesen Wärme- und Wasserzähler aus der Ferne aus – Anwendungen basieren auf Funktechnologie LoRaWAN

BERNAU BEI BERLIN. Die Stadtwerke Bernau setzen ab sofort LoRaWAN-Funktechnologie in ihrem Versorgungsgebiet ein. Der Netzbetreiber baut kleine Netzwerke auf und nutzt die Technologie zunächst auf dem Gelände der Stadtwerke und im Waldquartier Friedenstal. „Diese Anwendungen erleichtern uns und unseren Kundinnen und Kunden den Alltag. Das Fernauslesen der Zähler ist ressourcenschonend und weil die Daten verschlüsselt übermittelt werden, sind sie vor Zugriffen Dritter geschützt. Auf dem Weg in die Energiezukunft bringen wir damit zeitgemäße technische Möglichkeiten frühzeitig zur Anwendung“, sagt Bärbel Köhler, Geschäftsführerin der Stadtwerke Bernau. Bei den Stadtwerken in der Breitscheidstraße messen deshalb seit einigen Wochen Sensoren Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Helligkeit und den CO2-Gehalt der Luft. Antennen, sogenannte Gateways, empfangen die Daten von den Sensoren und senden sie an den Server der Stadtwerke Bernau. Die Daten werden auf einem „Dashboard“ visualisiert. Werden Grenzwerte überschritten, wird das sichtbar und es geht automatisch eine E-Mail an den zuständigen Mitarbeiter, etwa mit der Erinnerung, zu lüften. „Diese Technologie ist die Basis für viele Smart-City-Anwendungen“, sagt Sven Anders, Bereichsleiter Kundenservice bei den Stadtwerken Bernau.

 

Erstes Großprojekt im Waldquartier

In einigen Wohneinheiten ist LoRaWAN für sogenanntes „Submetering“ bereits im Einsatz. „Das neue Waldquartier, das sich dem zukunftsweisenden Wohnen verschrieben hat, ist prädestiniert für Smart-City-Anwendungen“, sagt Sven Anders. In den hochmodernen neuen Wohngebäuden in Bernau-Friedenstal haben die Stadtwerke deshalb rund 1.900 Sensoren (Wärme-, Kalt- und Warmwasserzähler sowie Rauchwarnmelder) verbaut. Zwei Indoor-Gateways leiten die Daten der Sensoren an die Server der Stadtwerke, wo sie für die Kunden – in diesem Fall die Vermieter – aufbereitet, ausgewertet und visualisiert werden. So müssen weder die Mieter ihre Zählerstände melden, noch ein Ableser in die Wohnungen. Die Daten werden automatisch übertragen. Auch eine Visualisierung für die Verbraucher wird vorbereitet, um sie zum Energie- und Wassersparen zu motivieren. „Die Vorteile des Submeterings liegen auf der Hand“, sagt Sven Anders und ergänzt: „Über eine Schnittstelle werden die Zählerdaten direkt in die Abrechnungssoftware integriert und erleichtern den Besitzern der Mehrfamilienhäuser so die Betriebskostenabrechnung.“ Mit der gleichen Funktechnik können Vermieter auch die Funktionalität von Rauchmeldern aus der Ferne überprüfen.


Info-Kasten

„LoRaWAN“, kurz für „Long Range Wide Area Network“ ist eine Funktechnologie, mit der kleine Datenmengen via Antennen über größere Strecken übertragen werden können. „Viele von uns nutzen WLAN, auch ein drahtloses Funknetzwerk. Hier werden große Datenmengen, zum Beispiel beim Streamen von Filmen, übertragen. Die Reichweite ist dabei kurz und wer in einem Altbau wohnt, weiß, dass das Signal oft nicht weit reicht“, erklärt Sven Anders, Bereichsleiter Kundenservice bei den Stadtwerken Bernau. Im LoRaWAN-Netz können kleine Datenmengen durch dicke Wände übertragen werden. „Deshalb eignet sich die Technik wunderbar für das Auslesen von Wohnungszählern und Übertragen von Daten verschiedenster Sensoren, auch wenn sie in Kellern von Gebäuden verbaut sind“, ergänzt er.

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