20.08.2024

Langfristige Pflege der Stadtmauer

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Pressemitteilung 325/2024 der Stadt Bernau

Bernau ist für seinen mittelalterlichen Kern weit über die Stadtgrenze hinaus bekannt. Besonders die Stadtmauer mit ihren Wallanlagen gehört zu den geschichtsträchtigen Wahrzeichen und ziert seit Jahren das Logo der Stadt und ist auf unzähligen Fotos und Publikationen zu sehen. Nach der denkmalgerechten Rekonstruktion und Instandsetzung von 1990 bis 2010, die überwiegend mit Mitten der Städtebauförderung finanziert wurden, soll die Stadtmauer nun weiter durch dauerhafte Erhaltungsmaßnahmen gesichert werden. Eine Rahmenvereinbarung für die langfristigen Pflegearbeiten ist ausgeschrieben und soll im Herbst vergeben werden.

Steinerne Stadtmauern werden hierzulande fest mit der mittelalterlichen Zeit in Verbindung gebracht. Die meisten städtischen Befestigungen Brandenburgs sind im 13. Jahrhundert entstanden, eine intensive Zeit der Stadtgründungen. Vor 1232 erhielt Bernau das Stadtrecht und die damit verbundenen Privilegien. Der Bau der Stadtmauer, überwiegend aus Feldsteinen und Findlingen, fällt in die Zeit der schriftlichen Ersterwähnung Bernaus Ende des 13. Jahrhunderts. Historiker vermuten, dass es einen Vorgänger in Holzbauweise gab. „Die Bernauer Stadtmauer war Ende des Mittelalters ca. 1.500 Meter lang und hatte 42 Lughäuser. Im Zuge der Stadtgeschichte wurden immer wieder Teile der Mauer abgetragen. So wurden Nottore und Wege eingelassen, um die Stadt im Notfall verlassen zu können", erklärt Bernaus Museumsleiterin Franziska Radom. Sie freut sich sehr, dass das städtische Bauamt die langfristige Erhaltung des Bernauer Wahrzeichens und Denkmals angeht. „Die Bernauer Stadtgeschichte ist nirgends so gut erlebbar wie entlang des Stadtmauerweges. Der Erhalt und die Pflege sind unter geschichtlichen, kulturellen und baulichen Aspekten wichtig für Bernau", so Franziska Radom.

Die Ausschreibung der planerischen Leistungen für die langfristige Pflegemaßnahme hat Robert Wohlfeil aus dem städtischen Bauamt in Arbeit. Diese umfassen klassische Planungsleistungen mit denkmalpflegerischem Schwerpunkt, aber auch Leistungen zur planungs- und pflegebegleitenden Bauforschung und Archäologie. Eine kleinteilige aber wichtige Vorarbeit, die von außen nicht zu sehen ist. „Im kommenden Jahr sollen auf Basis der Planung Rahmenvereinbarungen über die Bauleistungen zur Pflege der Stadtmauer abgeschlossen werden. Und dann liegt das Augenmerk endlich auf den Pflegearbeiten selbst und nicht mehr auf der Vergabebürokratie", so der Bauamtsmitarbeiter mit einem Augenzwinkern. Er ist froh über den Verstetigungsprozess. „Zwischen 1990 und 2010 wurde die Bernauer Stadtmauer systematisch saniert. In den Folgejahren fanden punktuelle Sanierungsmaßnahmen nach Bedarf statt. Doch der Zahn der Zeit nagt beständig am mittelalterlichen Gemäuer. Nur regelmäßige Pflegemaßnahmen können den Sanierungserfolg bewahren und sicherstellen, dass neu auftretende Schäden zügig repariert werden können", so Robert Wohlfeil.

Bei der Vorbereitung der Pflegemaßnahmen müssen viele Kriterien berücksichtigt werden, weshalb der Planungs- und Ausschreibungsaufwand im Vorfeld nicht unerheblich ist. Denkmalschutzaspekte gilt es genauso zu beachten wie technische und organisatorische Aspekte. Zudem gibt es zahlreiche Abstimmungen mit den verschiedenen Behörden des Landkreises und des Landes. „So ist beispielsweise das Prozedere der Freilegung von Schadstellen, deren Dokumentation und bauhistorische Beurteilung sowie die Art und Weise der Eingriffe zur Reparatur eng mit den Denkmalbehörden abzustimmen und zur Qualitätssicherung begleiten zu lassen. Wird dabei in bestehenden Bewuchs eingegriffen, ist der Naturschutz ins Boot zu holen und die Eingriffe vorwiegend außerhalb der Vogelbrutzeit durchzuführen. Natürlich sollen auch die Wege entlang der Stadtmauer durch Gerüste nicht unnötig lange eingeschränkt werden", zählt Robert Wohlfeil nur einige zu beachtende Punkte auf.

Die Bernauer Stadtbefestigung besteht aus dem Mauerring mit Steintor, Hungerturm, Pulverturm, vielen Lughäuser sowie den Wallanlagen. Sie ist als Baudenkmal in der Denkmalliste des Landes Brandenburg verzeichnet, ist heute etwa 1.400 Meter lang und bildet wie vor über 700 Jahren die Grenze um das historische beziehungsweise mittelalterliche Stadtzentrum. Von 2025 an soll das Bernauer Wahrzeichen über einen Rahmenvertrag von mindestens vier Jahren denkmalgerecht saniert und gepflegt werden.

Weitere Informationen zur Stadtmauer Bernaus gibt es in der Broschüre Stadtmauer und Wallanlagen, die zum Beispiel in der Tourist-Information der Stadt erhältlich ist.

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