22.06.2023
Kita-Neubau: Das "Raumschiff" wird bald landen
Pressemitteilung 172/2023 der Stadt Bernau
Ob „Star Wars", „Star Trek", „E.T.", „Wall∙E" oder „Space Dogs" – das Weltall fasziniert altersübergreifend. Was auch an der Fülle an Filmen zu erkennen ist. Schon die Kleinsten spielen Raketenfliegen und haben einen enormen Wissensstand zu Sonne, Mond und Sternen. Diese Faszination soll auch die neue Kita im Wohnviertel Bernau-Süd an der Ecke Plutostraße/Alberichstraße ausstrahlen.
Die Bauarbeiten an der Einrichtung befinden sich auf der Zielgeraden. „Im April 2022 konnten wir den symbolischen ersten Spatenstich vornehmen, die Grundsteinlegung feierten wir zwei Monate später. Das Richtfest begingen wir im November 2022 zusammen mit Kindern der Kita ,Regenbogen'. Bisher haben fast 50 Unternehmen am Neubau mitgewirkt und dazu beigetragen, dass wir die Kita noch in diesem Jahr eröffnen", so Angelika Hable und Jörn Seelig, die den Bau verwaltungsseitig betreuen.
120 Kinder werden in der Kita spielen
Die Kita „Raumschiff" wird die 15. Kita in Trägerschaft der Stadt Bernau sein und wird Platz für 120 Kinder im Alter von null Jahren bis zur Einschulung bieten. „Die Eröffnung zum neuen Schuljahr werden wir zunächst mit einer kleineren Gruppe von etwa 30 Kindern starten. Sukzessiv werden wir dann weitere Kinder in der Einrichtung aufnehmen", erklärt Birgit Kupper, die Leiterin der Kita-Verwaltung, den Plan zur Eröffnung. Diese Herangehensweise hat sich in den letzten Jahren bei kompletten Neubauten bewährt. Immer wieder kann etwas Unvorhergesehenes dazwischenkommen. Zum Schluss werden ca. 14 Erzieherinnen und Erzieher in der neuen Kita arbeiten. „Die Leitung wird Nadine Felscher übernehmen, die bereits in zwei Einrichtungen als Leiterin tätig war. Sie freut sich auf ihre neue Einrichtung und wir alle sind davon überzeugt, dass die neue Kita die Vielfalt im Wohngebiet erweitern wird", so die Leiterin der Kita-Verwaltung.
Planetenviertel inspirierte zum Neubau
Der Neubau vereint dabei mehrere Besonderheiten: Schaut man aus der Vogelperspektive auf die Einrichtung, ist unschwer die Ähnlichkeit mit einem unbekannten Flugobjekt zu erkennen. „Bei der Entwurfsidee haben wir uns durch das angrenzende Wohnquartier inspirieren lassen, das auch als Planetenviertel von den Bernauern bezeichnet wird und mit Straßennamen wie Pluto, Mars und Sonne aufwartet. Über Material und Form des Neubaus wird dieses Leitbild in der Innen- und Außengestaltung immer wieder aufgegriffen, um der Kita eine eigene Identität zu geben", so der Architekt Oliver Knobel.
Weiterhin ist es die erste Kita der Stadt, die mit einer Vollküche ausgestattet wird. Damit wird der Beschluss der Stadtverordneten aus dem Jahr 2021 umgesetzt, der die eigenständige Versorgung der Kinder mit Frühstück, Mittag und Vesper vorsieht. Im „Raumschiff" wird alles selbst gekocht und zubereitet.
Eine weitere Besonderheit ist die Holztafelbauweise. „Insgesamt 400 Kubikmeter Holz wurden verarbeitet. Die neue Kita fügt sich als eingeschossiger Riegel in Holztafelbauweise als ‚Raumstation' entlang der Pluto- und Alberichstraße ein", erklärt der Architekt vom Büro Mielke Knobel Architekten, die auch die Bauleitung für das Gesamtprojekt innehaben. „Das Baukastensystem in Holztafelbauweise gibt der Einrichtung ein ganz eigenes Klima, auch wenn innen eine Wandverkleidung diese Besonderheit überdecken wird. Aber die Kita ,Raumschiff' ist eine komplette Holzkonstruktion, was uns im Laufe der Bauarbeiten aufgrund der Preisentwicklung und der Lieferengpässe vor große Herausforderungen gestellt hat", so die Kollegen aus der Bauverwaltung. 2021 war ein äußerst schwieriges Jahr für Bauausschreibungen. Vom Zeitablauf befinden sich die Arbeiten nun aber auf der Zielgeraden. „Und rückblickend muss man sagen, dass aufgrund der Bauweise weniger Bautechnik notwendig war", so die Kollegen Hable und Seelig.
Kita mit ausgefeiltem Lüftungssystem
Die Kita „Raumschiff" wird auf 1.100 Quadratmetern über acht Gruppenräume verfügen, die alle einen direkten Zugang zum umliegenden Garten haben. Die acht Gruppenräume, zu denen jeweils ein Nebenraum und ein Bad gehören, erhalten eine Lüftungsanlage und Fenster zum Öffnen. Im Sommer erfolgt eine zusätzliche Kühlung durch den Kaltwassersatz der Lüftungsanlage. Die Aufenthaltsräume erhalten eine Fußbodenheizung und einen elektrisch betriebenen, außen liegenden Sonnenschutz. „Die Aufenthaltsräume der ,Raumschiff'-Kita verfügen über eine Lüftungsanlage mit vollständiger Be- und Entlüftung. Darüber wurde auf dem Dach eine Wärmepumpe installiert, die nicht nur die Räumlichkeiten im Sommer kühlt, sondern im Winter auch die abgeführte warme Luft dem Heizsystem zuführen kann, also ein Lüftungssystem mit Wärmerückgewinnung", so die Mitarbeiter des Bauamts.
Optisch wird das Thema Raumschiff an allen Stellen zu erkennen sein. „Die Kita wird ein Raumschiff sein. Es wird an der Metallverkleidung, am Farbanstrich, an Fassadenrücksprüngen, Materialwechseln oder den Fensterformen zu erkennen sein", so Angelika Hable. Beispielsweise wird die Lüftung auf dem Dach ausdrücklich nicht verbaut – auf einem Raumschiff befindet sich ja klassischerweise Technik. „An den Stellen, wo es möglich ist, spielen wir mit den baulichen Elementen", verrät die Kollegin aus dem Bauamt. Für die neue Kita erhält die Stadt Bundesfördermittel in Höhe von 1,2 Millionen Euro aus dem Investitionsprogramm „Kinderbetreuungsfinanzierung 2020-2021" des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und 240.000 Euro aus der Bundesförderung Corona-gerechte stationäre raumlufttechnische Anlagen. Insgesamt investiert die Stadt knapp sechs Millionen Euro in den Neubau.