09.06.2015
'Wasser marsch': Heute wurde der Stadtbrunnen eingeweiht
Nach einigen Wochen Bauzeit war es heute soweit: Um 11 Uhr wurde der neue Stadtbrunnen eingeweiht. Rund 70 Bürgerinnen und Bürger sowie etliche Stadtverordnete waren dabei, als Bernaus Bürgermeister André Stahl und der Künstler Jörg Engelhardt den Brunnen in Betrieb setzten.
Die Idee zu einem Stadtbrunnen existierte schon seit einigen Jahren. 2008 wurde der heutige Standort auserkoren, 2013 der Wettbewerb unter dem Motto „Partnerschaft und Hochzeit“ ausgeschrieben. An diesem beteiligten sich acht Künstler, die insgesamt sieben Beiträge einreichten. Das Rennen entschied der Künstler Jörg Engelhardt für sich. Sein Beitrag überzeugte die Jury, die am 4. November 2013 zur Preisgerichtssitzung zusammengekommen war. Der Öffentlichkeit wurde der Entwurf im Januar 2014 vorgestellt – zahlreiche Besucher drängten sich bei diesem Termin in den Räumlichkeiten der Galerie Bernau. Vor etlichen Wochen begannen die Bauarbeiten in der Bürgermeisterstraße, zu denen auch der Brunnenbau gehörte.
Der neue Brunnen bietet allerhand Tierisches. Auf dem zentralen Sockel sind Bären und ein Huhn zu sehen. Die Bären symbolisieren als Wappentiere Bernaus den Hauptort der Stadt, das Huhn steht für das ländliche Bernau. Rundherum sind weitere Tiere angeordnet, die für die einzelnen Ortsteile stehen: ein Pfau für Schönow, ein Stier für Ladeburg, zwei Schafe für Börnicke, ein Hase für Lobetal sowie ein Wunderbaum für die drei kleinsten und neuen Ortsteile Birkholz, Birkholzaue und Birkenhöhe. Eine streunende Katze stellt das Bindeglied zwischen den Ortsteilen dar, ein Gaukler steht für das Hussitenfest.
Bei seinen Eröffnungsworten zeichnete Stahl den langen Weg von der Idee zur Verwirklichung nach. Immer wieder hätten sich Künstler aus Wriezen in das Bernauer Stadtbild eingebracht – der Vater Jörg Engelhardts hatte in den 1980er Jahren die Bernauer Stadtsäule geschaffen, die für den Brunnen Platz machen musste. Für sie wird noch ein endgültiger Standort gesucht, doch wird dieser zentral sein. Der Brunnen jedoch sei schon jetzt ein Magnet: „Es ist interessant und schön, zu beobachten, wie gerade die kleinen Bernauer den Brunnen jetzt schon mögen und mit den Figuren spielen“, so das Stadtoberhaupt.
Jörg Engelhardt gab einen kleinen Einblick in das Leben eines freischaffenden Künstlers, der eben erfahren hat, dass sein Entwurf gewonnen hat: „Ich habe das erst gar nicht so richtig realisiert“, gab der Bildhauer zu und erzählte den versammelten Zuhörern vom Werden der Brunnenfiguren. Ein paar Augenblicke später hieß es endlich ‚Wasser Marsch!‘ – das Zeichen, auf das die Kinder der Kita Montessori ungeduldig gewartet hatten. Im Nu hatten sie den Brunnen erobert und spielten mit dem Wasser, das waagerecht aus einem Rohr fließt, im Boden verschwindet und über einen Rücklauf wieder dem Kreislaufsystem zugeführt wird. Ungewöhnlich lange verweilten die Teilnehmer der Einweihung an diesem Platz – der Brunnen bewies also schon an seinem ersten Tag seine hohe Aufenthaltsqualität.