06.12.2013
Standort des neuen Rathauses steht fest
Die Stadtverordnetenversammlung hat in ihrer Sitzung am 28. November über den Standort für das neue Rathaus entschieden. Demzufolge soll der Neubau an der Bürgermeisterstraße 25 in der Innenstadt entstehen. Im nächsten Schritt wird die Verwaltung die Auslobung des Architekturwettbewerbes erneut den politischen Gremien zum Beschluss vorlegen. Anschließend könnte der Wettbewerb durchgeführt werden.
Mit ihrer Entscheidung folgten die Stadtverordneten den Empfehlungen aus dem Abschlussbericht, der auf dem zweiten Rathaus-Workshop am 14. Oktober vorgestellt wurde. Dieser Bericht wurde vom beauftragten Architektur- und Stadtplanungsbüro „Fiebig Schönwälder Zimmer“ unter Begleitung von Professor Heinz Nagler vom Lehrstuhl für Städtebau und Entwerfen an der BTU Cottbus erarbeitet. Aus den beiden Workshops im August und im Oktober waren zahlreiche Anregungen eingegangen, die ebenso in die Überlegungen zum Standort des neuen Rathauses einflossen wie die Stellungnahmen des Seniorenbeirats, der Unteren Denkmalschutzbehörde des Landkreises und der Bernauer Stadtmarketinggesellschaft. Diese drei Institutionen hatten sich ebenfalls für den Standort in der Bürgermeisterstraße ausgesprochen.
Schon früh im langen Entscheidungsprozess war die erste von drei Möglichkeiten aus dem Rennen geschieden – die Förderschule an der Mühlenstraße sollte Schulstandort bleiben. Damit blieben die beiden Alternativen „Ladeburger Dreieck“ und „Bürgermeisterstraße“ übrig; sie standen im Fokus der Standortuntersuchung und der beiden Workshops im August und Oktober. Gegenüber der bisherigen Alternative am Ladeburger Dreieck – einem Grundstück am Altstadtring im Bereich Ladeburger Chaussee, Jahn- sowie Ladeburger Straße – konnte der zukünftige Standort in der Innenstadt durch mehrere Vorteile punkten. Dazu gehören die größere Zentralität, die Nähe zum alten Rathaus, die geringere Unfallgefahr im Nahbereich und der Umstand, dass die Zusammenführung bislang verstreut liegender Verwaltungseinheiten die Innenstadt stärken wird. Demgegenüber hätte ein Neubau am Ladeburger Dreieck bedeutet, ein drittes städtebauliches Zentrum neben der Innenstadt und dem Bahnhof zu errichten und die städtebaulichen Funktionen zentraler Einrichtungen in Bernau insgesamt zu zerstreuen.
Der einzig mögliche Nachteil gegenüber dem Standort am Ladeburger Dreieck, das relativ gesehen geringere Raumangebot für Stellplätze, wurde im Abschlussbericht als nicht relevant für die Standortentscheidung angesehen. Grund dafür ist, dass die berechneten 38 notwendigen Stellplätze für den Neubau an der Bürgermeisterstraße im Innenstadtbereich realisiert werden können. Das neue Rathaus ist zudem in der Innenstadt zu Fuß, mit dem Fahrrad, mit dem Bus und dem PKW gut zu erreichen und kann auch in der benötigten Größe und Gestaltung städtebauverträglich an diesem Standort errichtet werden. Damit würde das Ladeburger Dreieck für andere Nutzungen frei bleiben. Außerdem stehen für den Standort Bürgermeisterstraße bis 2016 noch finanzielle Mittel aus dem laufenden Sanierungsprogramm zur Verfügung. Ab 2016 könnten weitere Fördermittel aus dem Programm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ fließen, falls der Zuwendungsgeber zustimmt.
All diese Argumente hatten offensichtlich das Gros der Stadtverordneten überzeugt. Der Beschlussvorschlag wurde mit breiter Mehrheit, mit nur fünf Gegenstimmen und fünf Enthaltungen angenommen.