10.10.2019
Ratssaal: Ausstellung über die "Mütter des Grundgesetzes"
„Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ – dieser Satz steht im Grundgesetz, dank der vier Frauen, die das Verfassungswerk zusammen mit ihren 66 männlichen Kollegen Ende der 1940er-Jahre erarbeiteten. Eine Ausstellung im Ratssaal würdigt Leben, Werk und politischen Einsatz der vier so genannten „Mütter des Grundgesetzes“ Frieda Nadig, Elisabeth Selbert, Helene Weber und Helene Wessel.
Auf den insgesamt 17 Plakaten werden die Biografien der vier Politikerinnen ebenso nachgezeichnet wie deren Einfluss auf die Beratungen des Parlamentarischen Rates. Dieses Gremium, bestehend aus Abgeordneten der elf damaligen Länderparlamente, schuf in vielen Sitzungen und nach zahlreichen Verhandlungen die Verfassungsgrundlage der Bundesrepublik Deutschland. Verschiedene Aspekte der Gleichstellung der Geschlechter konnten auf unermüdliches Betreiben der vier Frauen zumindest theoretisch verankert werden. Darauf verweisend, konnte die Frauenbewegung einige Jahre später Frauenrechte einfordern und teilweise erkämpfen.
Die Ausstellung würdigt das politische Engagement der vier politischen Weggefährtinnen und war vor zehn Jahren, anlässlich der erstmaligen Verleihung des Helene-Weber-Preises, erstmals zu sehen. Anlässlich des Jubiläums „100 Jahre Frauenwahlrecht“ wurde die Ausstellung vor rund einem Jahr um diese Facette erweitert und die heutige Situation von Frauen in der Politik beleuchtet. Die Wanderausstellung macht nun in Bernau Halt und kann bis 21. Oktober zu den Öffnungszeiten des Rathauses (Montag, Mittwoch und Donnerstag von 7 bis 16.30 Uhr, Dienstag von 7 bis 17.30 Uhr und Freitag von 7 bis 13.30 Uhr) besichtigt werden. Der Eintritt ist frei.
„Die Mütter des Grundgesetzes“ ist eine Ausstellung des Helene Weber Kollegs in Trägerschaft der Europäischen Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft Berlin e. V. (EAF, Berlin), gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.